The Editor

Poster
Originaltitel:
The Editor
Jahr:
2014
Eingetragen:
03.11.2023
TMDB-Wertung:
5,6/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Rey Ciso war einst der berühmteste Film-Cutter der Welt, aber seit einem Unfall, bei dem er vier Finger verlor, muss er sich mit dem Schneiden von billigen B-Movies über Wasser halten. Als mehrere Darsteller aus seinem neuesten Film auf grausame Weise ermordet werden, gerät der verschlossene “Editor” schnell zum Hauptverdächtigen. Während sich die Leichen weiter stapeln, versucht Rey verzweifelt seine Unschuld zu beweisen und wird immer mehr in ein finsteres Geheimnis gezogen, das hinter den Kulissen lauert.

Hannes schreibt:

Tja… in den 2010er Jahren war der Rückbezug auf das italienische Kino der 70er Jahre plötzlich hip. Manche zogen daraus intelligente Inspiration. Griffen es stilistisch stark wieder auf und reflektierten es. Doch wo all sowas stattfindet, gibt es auch immer die platte Variante. Die Nostalgie, die auf reines Wiedererkennen setzt. So nach dem Motto: „Boah, geil, das ist ja genau wie…“

Genau dies ist The Editor. Gezeichnet wird ein typisch post-ironisches Bild der Euro-Thriller der 70er, wie sie in echt niemals waren, aber wie Menschen sie nun mal im Gedächtnis haben. Voller platter Scherze und „Anspielungen“, in denen es eben nur ums Wiedererkennen geht, die jegliche Bedeutung vermissen lassen. Kommentarlos ziehen sich Frauen im Bildhintergrund aus. Was ehrlich gesagt eher als Kommentar auf Game of Thrones als italienische Gialli durchgehen würde. Denn in letzteren geschah dies nicht verschämt und unter Gekicher im Hintergrund, sondern die Doppelmoral wurde direkt ins Zentrum des Geschehens gestellt.

Es wird niemals differenziert in den wilden Rundumschlägen. Natürlich gab es kitschige, geschmacklose, schlechte Filme in früheren Jahrzehnten. Wie überhaupt zu jeder Zeit. Damit könnte man sich natürlich beschäftigen. Nur wo ist der Sinn, solche auf der gleichen Ebene, auf die gleiche Weise zu verlachen (oder dies zu versuchen) wie wirklich starke Vertreter jener Zeit? Mit Tenebrae oder dem Killer von Wien spielt der Editor nicht einmal ansatzweise in der selben Liga! Darüber könnte man sich glatt aufregen, wäre dieser Film nicht so irrelevant.

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