Friedhof der toten Seelen

Poster
Originaltitel:
Le rose de fer
Alternativtitel:
eiserne Rose, Die
Jahr:
1973
Eingetragen:
30.06.2019
IMDB-Wertung:
6,2/10
TMDB-Wertung:
6,4/10


Hannes schreibt:

Jean Rollin, mit all seinem Ego, war immer der Star der von ihm gedrehten Filme. An die Laiendarsteller, die ihre Gesichter (und Körper) in die Kamera hielten, erinnert man sich dagegen kaum. So natürlich auch beim Friedhof der toten Seelen, der im Wesentlichen von einem namenlosen jungen Mann (Hugues Quester) und einer namenlosen jungen Frau (Françoise Pascal) bevölkert wird. Denn das junge Pärchen, gerade erst zusammengekommen, fühlt sich von diesem Ort geradezu magisch angezogen. Nach dem logisch folgenden Sex in einer Gruft ist es urplötzlich dunkel geworden und die beiden finden nicht mehr heraus aus dem sich anscheinend dauernd verändernden Friedhof.

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Das ganze wird von Rollin wie erwartet mit unerwarteten, pseudointellektuellen Versatzstücken angereichert. Morbide Lyrik wird anlasslos in die Kamera gesprochen. Ein Clown und ein Vampir treiben sich bei den Gräbern herum. Plötzlich findet man sich auf einem Soldatenfriedhof des 1. Weltkriegs wieder. Es wird nackt am Strand getanzt. Usw. usf.

Soweit also alles genug, das Interesse aufrecht zu erhalten. Die beiden Hauptdarsteller, insbesondere die weibliche, bleiben jedoch unglaublich blass und ausdruckslos. Wirklich intensive Szenen sind ebenfalls Mangelware – der Sturz in die Knochengrube mit der schön desorientierenden im Wind schwingenden Kamera mal ausgenommen – und zu allem Überfluss wird auch der Schauplatz, der ja eigentlich thematisch im Zentrum stehen sollte, dem Selbstanspruch nicht gerecht. Da man wohl (logischerweise) nichts verändern durfte vor Ort und er auch in echt wohl nicht allzu groß war, sieht man immer wieder die gleichen stinknormalen Ecken. Der Surrealismus überträgt sich nicht in die gezeigte Welt, sondern bleibt in den Köpfen der Zuschauer.

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