Der Android

Poster
Originaltitel:
Android
Jahr:
1982
Eingetragen:
11.03.2013
IMDB-Wertung:
5,8/10
TMDB-Wertung:
5,3/10


Hannes schreibt:

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Kinski bastelt am Kassandra-Modell
Nach Blade Runner war es absehbar, dass bald weitere mehr als menschlicher Androiden im Film auftauchen würden. Der Android, namentlich Max (Don Keith Opper) ist ein solcher. Er fristet, so die budgetbedingt kluge Entscheidung, sein Darsein auf einer trostlosen, vor allem aber einsamen Raumstation. Hier geht er einem gewissen Dr. Daniel (Klaus Kinski) bei dessen Experimenten zur Hand. Daniel will den ultimativen Androiden schaffen – höchst illegal seit „den Vorkommnissen“.

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Max ist vom menschlichen Leben fasziniert, aber aufgrund seines geringen Alters und seiner Isolation diesbezüglich völlig unerfahren. So ist es für ihn eine willkommene Abwechslung, als der Notruf eines Raumschiffes die Station erreicht. Max erteilt Landeerlaubnis und hinaus steigen Günther Keller (Norbert Weisser), Orlando Mendes (Crofton Hardester) und Maggie Kallisti (Brie Howard), die erste Frau, die Max jemals zu Gesicht bekommt. Was er (noch) nicht weiß ist, dass es sich bei den Dreien um entflohene Sträflinge handelt, die zu allem bereit sind. Daniel, der sich zuerst in seiner Arbeit unterbrochen fühlt, besinnt sich ebenfalls beim Anblick Maggies eines Besseren: Sie könnte der langerwartete Schlüssel zum Abschluss des „Projekts Kassandra“ sein.

Die wilde Mischung bekannter Handlungsmotive und der seltsam zwischen beabsichtigter Komik, tumber Action und menschlicher Tragik pendelnde Tonfall übertreffen in der Gesamtheit die niedrig gesteckten Erwartungen. Mögen die Experimente von Kinskis Figur noch so krude und bis zum Ende undurchschaubar sein, so macht Max' Menschlichkeit die Geschichte trotzdem sympathisch: Er versucht, immer alles richtig zu machen, jedem zu helfen, aber trotzdem (oder gerade dadurch) gerät er in Gewissenskonflikte, die den „echten“ Menschen in ihrer abgestumpft-egoistischen Art abgehen. Die Moral der Geschichte: Um wirklich zur menschlichen Gesellschaft zu gehören, muss er seinen Altruismus ablegen. Das ist schon durchaus ernstzunehmende Satire, wenn auch durch die billige Machart wenig massentauglich.

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