Predestination

Poster
Originaltitel:
Predestination
Jahr:
2014
Eingetragen:
31.12.2021
TMDB-Wertung:
7,4/10


Hannes schreibt:

All You Zombies ist wohl eine der unmöglichst verfilmbaren Geschichten. Die Erzählung ist fragmentarisch, unzuverlässig, sprunghaft und erschließt sich erst im späteren Verlauf als einigermaßen sinnhaft. Darüber hinaus ist sie maximal in sich gekehrt. Externalisiert geschieht fast nichts. Trotzdem fanden sich Geldgeber. Ein kommerzieller Erfolg wurde nicht daraus.

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Unüberwindliche Anziehung

Das Drehbuch versucht der zentralen Zeitreisegeschichte, in deren Wirren der Protagonist immer wieder sich selbst in diversen Inkarnationen begegnet, und die eigene Identität mehrfach wechselt, mit einem Aufhänger zu verbinden. Ethan Hawke gibt einen Geheimagenten, dessen letzter Auftrag darin besteht, einen Bombenattentäter zu fassen. Er gerät dabei in einer Bar an eine Frau (Sarah Snook), die erstmal ihre tragische Lebensgeschichte ausbreitet. Wodurch die eigentliche Geschichte mit all ihren Zeitsprüngen in Gang kommt. Aber zwischendurch muss sich Hawke immer wieder mit seinem halbseidenen Vorgesetzten (Noah Taylor) herumschlagen. Der auch in der Geschichte der Frau auftaucht. Und überhaupt hängt ja alles zusammen, wie sämtliche Zuschauer bereits wissen.

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Wer zieht die Fäden?

Die Öffnung der Geschichte in verschiedene Handlungsorte, Zeitebenen und zusätzliche Figuren geschieht zwar vorsichtig, trotzdem tut sie der Erzählung insgesamt nicht unbedingt gut. Wie meist im Science-Fiction-Genre der 50er Jahre geht es ja in der Originalgeschichte eigentlich nur um die Schlusspointe. Dieser versucht der Film noch einen draufzusetzen, damit es spektakulärer wird, aber die Zuspitzung fehlt. Taylors Katalysatorfigur mag auf den ersten Blick der Nachvollziehbarkeit dienen, jedoch auf Kosten der Schärfe.

Bei Verfilmungen ist Werktreue nicht etwa Texttreue, sondern Motivtreue. Dass Szenen dazuerdacht wurden, ist somit kein Grund zur Beschwerde. Doch die Pointe, die im Ursprungstext zwar einen großen Wahnsinn kommunizierte, hatte dort immerhin trotzdem eine gewisse versöhnliche Wärme. Der Film endet rein zynisch, hoffnungslos und er bestätigt die unzuverlässige Erzählung des Protagonisten als definitive Wahrheit. Puh. Es bleibt die verbindende Idee des Determinismus, nur hier extrinsisch gesteuert.

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