Unbreakable – unzerbrechlich

Poster
Originaltitel:
Unbreakable
Jahr:
2000
Eingetragen:
05.11.2023
TMDB-Wertung:
7,1/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Ein verheerender Zugunfall vor den Toren von Philadelphia. 131 Tote. Nur ein Mann hat die Katastrophe überlebt – völlig unverletzt, ganz ohne Schrammen. Hatte David Dunn nur Glück? Oder gibt es einen tieferen Grund für sein Überleben? Er hat keine Antworten auf seine Fragen. Doch dann tritt Elijah Price in sein Leben. Er behauptet, David Dunn sei unzerbrechlich und er wüsste, warum …

Hannes schreibt:

M. Night Shyamalan hat ja nach langer Durststrecke, in der er Zielscheibe vielen Spottes wurde, gerade wieder eine kleine Renaissance. In der Rückbetrachtung muss man sagen: Sein Fall war natürlich auch das Resultat daraus, welch eine große Fallhöhe er selbst erstmal aufgebaut hatte. Unter anderem durch diesen Film, mit dem er zeigte, dass sein großer Durchbruch mit The Sixth Sense nicht nur glücklicher Zufall gewesen war.

Unbreakable ist auch heute noch stark anzugucken. Vielleicht gerade heute wieder, denn nach mehr als einem Jahrzehnt der omnipräsenten Marvel-Superhelden bekommt Shyamalans Film, dessen Stoff er völlig gegen den Trend wählte, nochmal eine ganz andere Ebene. Man erinnere sich: Als er diesen Film drehte, waren noch nicht einmal die X-Men draußen. Geschweige denn Spider-Man. Dabei ist es nicht einmal die große Liebe zu seinem Thema, die Warmherzigkeit, mit der er an das Material geht, ohne dabei ins reine Fanboytum abzudriften.

Gleich mit den Eröffnungsszenen zeigt sich hier einfach die Kunstfertigkeit der Inszenierung. Wenn im Zug durch die Sitze gefilmt wird, mit kleinen, ruhigen Kameraschwenks. Wenn erst nur die schlanke Taille der Frau zu sehen ist, auf die Bruce Willis reagiert. Wenn er in einer kleinen Geste seinen Ehering abstreift. Es ist schönes, visuelles Erzählen. Unaufgeregt wird hier mehr gesagt als mit hundert Worten. Und so geht es weiter. Der Film ist eine gelungene Darstellung einer entfremdeten Ehe. Ohne es zu verurteilen, ohne großes Melodrama in die eine oder andere Richtung daraus zu machen. Ohne es jemals auszusprechen, dass es eigentlich darum geht. Nicht darum, wie sich ein Unverwundbarer mit Verbrechern prügelt.

Und wenn Willis schließlich, nachdem er einen Bösewicht in einem wirklich nicht glorreichen Kampf überwältigt hat , seine Frau dann doch im scheinbaren Hollywoodmoment zurück ins ehemals gemeinsame Schlafzimmer trägt, wird der Ultrakitschmoment zugunsten wirklich schöner, glaubwürdiger Emotionen vermieden. Sie liegen nur gemeinsam nebeneinander. Tja, das hätte auch einem Watchmen in der äquivalenten Szene gut gestanden, anstatt Hallelujah einzuspielen und das Eulenschiff Feuer ejakulieren zu lassen…

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