Lili Marleen

Poster
Originaltitel:
Lili Marleen
Jahr:
1981
Eingetragen:
27.01.2024
TMDB-Wertung:
6,3/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Weil seine Familie dagegen ist, hat die Liebe des aus gutbürgerlichem jüdischen Hause stammenden Robert Mendelssohn zu der Barsängerin Willie Bunterberg in Zürich kurz vor Ausbruch des II. Weltkrieges keine Chancen. Allerdings versuchen sich die Beiden auch weiterhin zu sehen. Willie wird während des Krieges durch die ungeheure Popularität des Liedes “Lili Marleen” zum Star. Doch sie steht wegen ihres jüdischen Geliebten Robert unter Beobachtung und verliert letztlich durch die Protektion der braunen Machthaber ihre große Liebe.

Hannes schreibt:

Man hat es nie leicht mit Fassbinder. Sein Lili Marleen ist voll von dieser typischen Prätentiösität des Neuen Deutschen Films, wie beispielsweise die besonders künstlichen Studioszenen. Dann gesellen sich seine persönlichen Manierismen dazu. Die nichtdiegetische Musik, die geradezu absurd kommentierend eingesetzt wird, als wäre es eine sarkastische Distanzierung vom eigenen Werk. Das weichzeichnende Gegenlicht. Sein unglaublich selbstverliebter Auftritt. Es schreit alles derart nach Selbstüberschätzung, dass es stellenweise schwer zu ertragen ist.

Doch anderswo gelingen ihm dann doch Kniffe, die wirken. Wenn die erste Radioausstrahlung des titelgebenden Lieds mit Kriegsszenen gegengeschnitten wird. Wenn jenes Lied während der Haft zum leiernden Alptraum wird. Beim Wiedersehen der beiden Protagonisten kommt es zu einer interessant inszenierten Sexszene. Und auch das Skript ist nicht zu verachten: „Ich singe doch nur ein Lied!“ Zusammenfassung des Selbstbetrugs einer ganzen Generation in einem einzigen Satz.

Ist dieses auf 11 gedrehte Melodram nun erträglich, bedeutungsvoll oder einfach nur eklig? Das hängt von der Tagesform der Zuschauer ab.

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