Die Zeitmaschine

Poster
Originaltitel:
The Time Machine
Jahr:
1978
Eingetragen:
30.09.2020
IMDB-Wertung:
5,2/10
TMDB-Wertung:
4,7/10


Hannes schreibt:

Dr. Neil Perry (John Beck), oberlässiger Superwissenschaftler, muss zu seinem Schrecken feststellen, dass sein Arbeitgeber und auch das Militär, das seine Forschung finanziert, auch irgendwann mal verwertbare Resultate sehen möchten. Moralisch entrüstet von der Aufforderung, stattdessen an einer Antimateriebombe zu arbeiten, stürzt er sich in einen ungeplanten Selbstversuch, die Funktionsweise seiner Zeitmaschine zu beweisen.

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Wie bitte, unsere Waffen werden die Welt zerstören?
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Das will ich mir selbst angucken!

Nach Zwischenstationen zu Zeiten der Hexenverfolgung, wo er gleich mal auf dem Scheiterhaufen landet und nur durch den Notfallmechanismus der Maschine gerettet wird, und im Goldrausch sowie einer weiteren Stippvisite in der Gegenwart zwecks weiterer Exposition möchte er nun die Zukunft in Augenschein nehmen. Dort erwartet ihn eine scheinbar paradiesische Zukunft. Die weißgekleideten, blonden, jungen Menschen namens Eloi leben in Mitten der Natur. Im Museum finden sich allerdings allerlei Waffen, inklusive einiger, für die Neil selbst verantwortlich gemacht wird („Todesstrahler“). Eine Filmdokumentation klärt ihn über den Weltkrieg auf, der alles zerstört hat. Und auch die Eloi leben in ständiger Angst vor den Morlocks, die nachts Jagd auf sie machen. Also müssen sie vernichtet werden!

Was natürlich im Rahmen des eigentlich zugrundeliegenden Themas zerstörerischer Technologie und zerstörerischer menschlicher Natur so überhaupt keinen Sinn ergibt. Denn was ist denn die ewige Begründung für alle wirklichen Kriege? Genau, man habe alles versucht, aber mit der „anderen Seite“ sei kein Zusammenleben möglich, deren Bedrohung werde niemals aufhören, wenn man sich nun nicht endgültig zur aktiven Wehr setze. Also exakt die Rede, die Pazifist Neil den Eloi gegenüber hält, bevor er dann mit seiner Kommandotruppe die Morlocks endgültig auszurotten aufbricht.

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Dazu gesellt sich das Märchen der blauäugigen Wissenschaftler, die von bösen Organisationen ausgenutzt werden und es wird ordentlich Zeit geschunden, um auf eine normale Lauflänge zu kommen. Oder warum ist der Film bereits mehr als halb vorbei, bevor unser Protagonist überhaupt in die Zukunft aufbricht? Klar, der Kostümfundus ist für Quäker- und Wild-West-Outfits natürlich gut bestückt, also kann man das ja mal nutzen. Auch wenn diese Episoden zu exakt überhaupt nichts führen.

Dass man sich für diese TV-Produktion auch gestalterisch von der 60er-Jahre-Kinoversion versucht hat abzuheben, ist durchaus zu begrüßen. Dass man dadurch im schlimmste Auswüchse des 70er-Jahre-Chicks abdriftet, ist der Zeit geschuldet und damit akzeptabel. Dass die Morlock-Kostüme billigster Machart sind, ist sogar ganz charmant. Zeitfüller, na ja, da wird's halt echt langweilig. Sich schließlich in seiner selbstgewählten Thematik und Aussagerichtung selbst diametral zu widersprechen, ist allerdings schon lächerlich.

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