Dr. Jekyll & Schwester Hyde

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Originaltitel:
Dr. Jekyll and Sister Hyde
Jahr:
1971
Eingetragen:
20.09.2010
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
6,6/10
TMDB-Wertung:
6,1/10


Hannes schreibt:

Dr. Jekyll (Ralph Bates) will zur Abwechslung mal nicht die gute von der bösen Seite des Menschen trennen, sondern das menschliche Leben verlängern. Er sieht weibliche Hormone als der Schlüssel zum „Geheimnis des Lebens“, da Frauen länger leben und ihnen niemals die Haare ausgehen (sehr überzeugend...). Für seine Experimente benötigt er möglichst frische, junge Frauenleichen. Diese bekommt er von Burke & Hare (Ivor Dean und Tony Calvin) – sehr frisch.

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Jekyll im Labor
Selbstversuche machen Jekyll jedoch komplett zur Frau (Martine Beswick). Diese „erklärt“ er seinen Bekannten nach seiner Rückverwandlung als seine Schwester: die Witwe Mrs. Hyde. Da Burke & Hare mittlerweile gelyncht worden sind, muss Jekyll zur Fortsetzung seiner Experimente selbst für Nachschub an „weiblicher Essenz“ sorgen – und Hyde entwickelt sich langsam zur stärkeren Persönlichkeit...

Hammer versucht, die schon mindestens hundert Mal verfilmte Geschichte mit ein wenig angedeutetem Sex aufzuwerten. Für die frühen 70er Jahre allerdings nur sehr wenig davon (seltsam, trotzdem „ab 18“). Vielleicht soll es ja die unterschwellige, „verbotene“ homosexuelle Perspektive sein, dass Hyde (die ja eigentlich Jekyll – ein Mann – ist) Jekylls männliche Kollegen und Freunde verführt. Wenn es das ist, was einen bei der Stange halten oder „empören“ soll, dann muss man allerdings sagen: nicht deutlich genug kommuniziert.

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Hyde bedeutungsschwanger vorm rissigen Spiegel
Die Änderung in der Zielrichtung von Jekylls Forschung erklärt immerhin, warum sein „anderes Ich“ weiblich ist. Jedoch bleibt unklar, warum Jekyll eigentlich immer wieder zu „Hyde“ werden will, was das seiner Forschung überhaupt bringt. Und was er als diese eigentlich macht... schlimmer als die Taten des Original-Jekylls ist das nicht.

So plätschert die Alles in Allem solide Geschichte ein wenig unspektakulär dahin. Die Morde werden irgendwann zum Selbstzweck, da eine richtige Handlungsentwicklung nicht mehr erkennbar ist. Und weder Bates, noch Beswick sind die Schauspielgranate, die den „inneren Zweikampf“ alleine so richtig hervorragend rüberbringt. Immerhin muss man ihnen lassen, dass sie tatsächlich eine gewisse oberflächliche Ähnlichkeit miteinander haben (was teilweise der eigentlich unpassenden 70er-Jahre-Frisur Bates' geschuldet ist), so dass die Verwandlungen optisch gut rüberkommen.

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