Die Lady von Shanghai

Poster
Originaltitel:
The Lady from Shanghai
Jahr:
1947
Eingetragen:
28.09.2010
Bearbeitet:
02.06.2012
IMDB-Wertung:
7,6/10
TMDB-Wertung:
7,4/10


Hannes schreibt:

Michael O'Hara (Orson Welles) lässt sich vom erfolgreichen Rechtsanwalt Arthur Bannister (Everett Sloane) für eine Kreuzfahrt auf seiner Jacht anheuern. Schnell wirft er ein Auge auf Bannisters deutlich jüngere Frau Elsa (Rita Hayworth), die sich ihm gegenüber ebenfalls aufgeschlossen zeigt.

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Fast ebenso schnell wird er in einen bizarren Mordfall verwickelt: Bannisters Anwalt Grisby (Glenn Anders) möchte von der Bildfläche verschwinden und deshalb seinen Tod vortäuschen. Hierbei soll O'Hara helfen. Doch Grisby wird tatsächlich erschossen und die Umstände lassen für die Polizei nun keinen anderen Schluss zu, als dass O'Hara der Täter ist. Bannister übernimmt die Verteidigung. Er hat noch niemals einen Fall verloren, aber möchte er diesen überhaupt gewinnen oder ist es für ihn eine willkommene Gelegenheit, einen Konkurrenten loszuwerden?

Das könnte besser sein. Teilweise mag das an den Geschichten über unfreiwillige Kürzungen durch das Studio liegen, die den Film umgeben. Das könnte immerhin erklären, warum es nur wenig Exposition gibt, warum der zentrale Konflikt nur in wenigen Szenen überhaupt eingeführt und kaum ausgebaut wird, bevor es dann zu dem Todesfall kommt.

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Nicht erklären kann man damit allerdings andere Schwächen. Der Tonfall wechselt zu häufig (man denke nur an die auf billige Lacher ausgerichtete Gerichtsverhandlung). Und schlimmer als alles andere: Welles ist kein „irischer Arbeiter“! Sein aufgesetzter Akzent ist einfach schrecklich, sein Gehabe unglaubwürdig.

Zuverlässig verführerisch gibt sich dagegen wieder Rita Hayworth (ungewöhnlich erblondet) und überzeugend spielt auch Sloane. Darüber hinaus macht das irgendwo zwischen Expressionismus und Surrealismus gefilmte Finale im Spiegelkabinett Einiges wett, was vorher schiefgegangen ist. So endet Die Lady von Shanghai immerhin versöhnlich – wenn schon nicht für die Charaktere, so zumindest für den Zuschauer.

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