Die schwarze Natter

Poster
Originaltitel:
Dark Passage
Alternativtitel:
Das unbekannte Gesicht
Jahr:
1947
Eingetragen:
02.10.2010
Bearbeitet:
02.06.2012
IMDB-Wertung:
7,5/10
TMDB-Wertung:
7,3/10


Hannes schreibt:

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Vincent Parry (Humphrey Bogart), wegen Mordes an seiner Frau verurteilt, ist auf der Flucht. Unerwartete Hilfe bekommt er von Irene Jansen (Lauren Bacall), die (nicht ganz zufällig) mit ihrem Auto vorbeikommt, ihn so an den Straßensperren vorbeibringt und ihn mit unauffälligerer Kleidung versorgt. Doch Parrys Gesicht ist in allen Zeitungen zu sehen, schon der erste Mensch, mit dem er Kontakt hat (ein Taxifahrer) erkennt ihn. Also lässt er einen fragwürdigen Chirurgen an sein Gesicht. Unterschlupf wollte er, solange die Operationswunden verheilen, eigentlich bei seinem besten Freund, doch den findet er tot in seiner Wohnung auf. Also muss er sich wieder Irenes Gastfreundschaft in Anspruch nehmen...

Also die Handlung ist wirklich Schwachsinn. Dass Parry ausschließlich Menschen trifft, die an seine Unschuld glauben und ihm nicht nur helfen wollen, sondern dies auch bis zur Selbstaufgabe tun, ist ja wohl kaum glaubwürdig. Bei Irene wird versucht, dafür einen Grund anzugeben, diese Motivation ist allerdings in dieser Schärfe nicht nachvollziehbar. Der eigentliche Grund ist natürlich, einen „Bogart/Bacall“-Film zu machen.

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Bei dem Taxifahrer wird gleich überhaupt nichts über seine Motivation gesagt. Ebensolcher Blödsinn ist natürlich, dass sich dann der Mord, für den Parry verurteilt wurde, in kürzester Zeit aufklären lässt – innerhalb Irenes Wohnung, da alle relevanten Personen dort ein- und ausgehen!

Stilistisch kann Die schwarze Natter dagegen auftrumpfen. In der ersten guten halben Stunde bekommt man Parrys Gesicht überhaupt nicht zu sehen. Meist wird alles aus seiner Perspektive gezeigt, so dass viele andere Schauspieler sehr ungewöhnlich „in die Kamera“ spielen. Nach der Gesichtsoperation bekommt man dann Humphrey Bogart zu Gesicht, das zweite Drittel des Films jedoch mit bandagiertem Kopf. Erst im letzten „Akt“ sieht man ihn dann wirklich. Darüber hinaus gibt es in manchen Zeitungen ein Foto davon zu sehen, wie er ursprünglich ausgesehen hat.

So kann man sich das insgesamt gut angucken, aber hinterfragen darf man dabei bloß nichts.

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