Dr. Mabuse, der Spieler, 2. Teil - Inferno: Ein Spiel von Menschen unserer Zeit

Poster
Originaltitel:
Dr. Mabuse, der Spieler, 2. Teil - Inferno: Ein Spiel von Menschen unserer Zeit
Jahr:
1922
Eingetragen:
10.01.2011
IMDB-Wertung:
7,9/10
TMDB-Wertung:
7,6/10


Hannes schreibt:

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Mabuse macht sich an die Gräfin ran
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Carozza schmort ebenfalls in Gefangenschaft
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Was nützt all das Geld der Welt?
Der zweite Film schließt sich nahtlos an den ersten Teil (Der große Spieler) an: Dr. Mabuse (Rudolf Klein-Rogge) hat die Gräfin Told (Gertrude Welcker) entführt, dafür ist seine eigene Vertraute Cara Carozza (Aud Egede Nissen) dem Staatsanwalt von Wenk (Bernhard Goetzke) ins Netz gegangen.

Während sich Graf Told (Alfred Abel) unwissend an Dr. Mabuse in seiner Rolle als Psychiater wendet, um mit dem Verschwinden seiner Ehefrau fertig zu werden, setzt von Wenk all seine Hoffnung darauf, die Carozza zu „knacken“, d.h. von ihr Informationen über Mabuses Aufenthaltsort zu bekommen. Diese erweist sich jedoch als harte Nuss, bleibt selbst angesichts größtem Druck und verschmähter Liebe loyal. Sogar so weit, dass sie freiwillig eine Giftkapsel schluckt, die ihr von Mabuses Helfern zugeschleust wird.

Mabuses eigene Besessenheit davon, die Gräfin „besitzen“ zu wollen, wird ihm jedoch zum Verhängnis: Er beginnt Fehler zu machen, will aus dem Land fliehen, als sich das Netz dann doch um ihn zusammenzieht. Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd verschanzt Mabuse sich in dem Keller, in dem auch seine Gelddruckmaschine versteckt ist. Hier holt ihn dann die Vergangenheit ein: Sein schlechtes Gewissen bezüglich seiner „geopferten“ Vertrauten erscheint ihm in Form der Geister der Toten und treiben ihn in den Wahnsinn. Die Polizei findet ihn völlig weggetreten in einem Geldhaufen sitzend vor.

Am Anfang befindet sich Mabuse scheinbar im Zenit seiner Macht. Er scheint unbesiegbar, niemand kann ihm das Wasser reichen. Am Ende scheitert er jedoch an seiner eigenen Arroganz und gleichzeitig Unsicherheit: Seine Leute sind loyaler, als er es ihnen zutraut. So trifft er Fehlentscheidungen, die ihn extremst schnell von seinem Thron stoßen. Hier zeigt sich die Fragilität seiner Unternehmungen.

Alles in Allem ist Dr. Mabuse, der Spieler mit seinen zwei Teilen zu zwei Stunden ein ziemliches Mammutwerk. Dafür ist die eigentliche Handlungsentwicklung sogar relativ gering – die Filme lassen sich nur viel Zeit für die einzelnen Charaktere, was in nach heutigen Maßstäben langen und dabei recht statischen Szenen mündet. Soweit, so gut, einiges Anderes wirkt jedoch nicht mehr so frisch, wie vielleicht früher einmal. Zu nennen wäre hier beispielsweise der recht unspektakuläre Auftritt eines Hypnosekünstlers in einem Theater. Im Gesamtbild kommt jedoch auch die „Action“ wiederum nicht zu kurz, insbesondere, als sich gegen Ende die Konflikte immer mehr auf wenige Personen zuspitzen.

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