Die Mächte des Wahnsinns

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Originaltitel:
In the Mouth of Madness
Jahr:
1994
Eingetragen:
21.02.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
7,2/10
TMDB-Wertung:
7,2/10


Hannes schreibt:

Sutter Cane (Jürgen Prochnow) ist der erfolgreichst Autor von Horrorromanen aller Zeiten. Kurz vor Fertigstellung seines neuesten Werks ist er jedoch spurlos verschwunden. Der Versicherungsdetektiv John Trent (Sam Neill) soll ihn im Auftrag des Verlegers (Charlton Heston) aufspüren. Dieser Auftrag beginnt für Trent erstmal mit Hintergrundforschung: Er liest die Romans Canes und erfährt, dass es bereits zu Ausschreitungen von durchgedrehten Fans gekommen ist, die die Albtraumwelten für real hielten. Auch Cane selbst scheint solche Tendenzen gezeigt zu haben.

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Scheinbar ein Routineauftrag

Daraus ergibt sich dann auch die erste Spur: Richtig zusammengesetzt ergeben die Buchcover eine Landkarte. Der markierte Ort ist jedoch auf keiner Landkarte verzeichnet. Gemeinsam mit der Verlagsmitarbeiterun Linda Styles (Julie Carmen) macht sich Trent auf den Weg dorthin. Sie finden tatsächlich ein kleines Städtchen, das zumindest tagsüber bei ihrer Ankunft recht verlassen und darüber hinaus auch sehr altmodisch wirkt.

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Hobb's End wirkt verlassen

„Hobb's End“ ist ein exaktes Abbild des Schauplatzes des aktuellen Cane-Romans. Auch Cane selbst hält sich tatsächlich hier auf – doch „erzeugt“ er diese Realität durch sein Schreiben, quasi in der Rolle eines „Gottes“, erst oder hält er nur das schriftlich fest, was er hier sieht und erlebt? Trents Realität zerfällt jedenfalls langsam, denn auch ihm scheint eine Rolle in der Geschichte zugedacht sein.

H.P. Lovecraft ist zwar einer der meistverfilmtesten Autoren, aber auch einer der am schlechtesten behandelten: Fast alle Filme, die seinen Namen oder seine Geschichten benutzen (was noch nicht mal immer einhergeht), sind schlicht und einfach Schrott – schrecklich, sich das überhaupt anzugucken. Vielleicht liegt es ja daran, dass seine Geschichten nur schwer überhaupt verfilmbar sind.

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Sutter Cane an seiner Schreibmaschine

Diesen Schluss könnte man zumindest aus Die Mächte des Wahnsinns ziehen. Es ist keine Verfilmung, aber benutzt die bekannte Lovecraft'sche Motivik, um eine eigene Geschichte zu erzählen. Und das gelingt! Auch wenn hier also nicht Lovecraft draufsteht, steckt hier davon mehr drin, als in fast allen Schaumschlägern. Vielleicht reicht also die Erkenntnis, dass Romane und Kurzgeschichten andere Medien sind, als Filme...

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