Schloss des Schreckens

Poster
Originaltitel:
The Turn of the Screw
Jahr:
2009
Eingetragen:
25.02.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
5,5/10
TMDB-Wertung:
5/10


Hannes schreibt:

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Die Idylle täuscht
Die in allen Bereichen des Lebens unerfahrene (20-jährige) Ann (Michelle Dockery) wird Gouvernante von Flora (Eva Sayer) und Miles (Josef Lindsay). Diese leben umgeben von zahlreichen weiblichen Bediensteten auf dem feudalen Landsitz Bligh – ihr Onkel (Mark Umbers) kann jedoch aus „geschäftlichen Gründen“ London nicht verlassen und möchte generell keinesfalls mit der lästigen Pflicht, die Sorge für die Kinder zu übernehmen, behelligt werden.

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Verschwommene Erscheinung am Fenster
Ann gibt ihr bestes, möchte ihren sympathischen (abwesenden) Arbeitgeber gerne beeindrucken. Doch das Haus ist von Vorkommissen rund um ihre Vorgängerin belastet, über die niemand so richtig sprechen möchte: Bis vor Kurzem war Hausdiener Quint (Edward MacLiam) der einzige Mann im Haus gewesen. Er nahm sich gegenüber den Frauen einiges heraus, „benutzte“ sie nach belieben. Kindermädchen Emily Jessel (Katie Lightfoot) gefiel das anscheinend, die beiden begannen eine Affäre, die nachher für beide tödlich endete.

Flora und insbesondere Miles zeigen ebenfalls einige seltsame Verhaltensweisen. Da sie ohnehin immer wieder nicht zuzuordnende Stimmen und Gestalten in und um das Haus sieht und hört, kommt in Ann kommt der Verdacht auf, die Geister von Quint und Emily könnten von den Kindern Besitz ergriffen haben. Oder interpretiert sie einfach nur zu viel in tatsächlich unschuldige Spiele der beiden hinein?

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Sind das noch harmlose Kinderspiele?
Letzteres wird dem Zuschauer insofern nahegelegt, dass in Ann selbst eine nach außen hin völlig unterdrückte Sexualität brodelt. Sie fantasiert vom Onkel der Kinder und, nachdem sie die Erzählungen der anderen Bediensteten gehört hat, auch von Quint. Was der Zuschauer an „verdächtigen“ Verhaltensweisen der Kinder zu sehen bekommt, ist immer bereits ihre Interpretation. Sobald andere hinschauen, ist plötzlich nichts mehr zu sehen oder hören.

Im Vergleich zu der Verfilmung aus den 60er Jahren (ebenfalls Schloss des Schreckens) kann dieser Film in jener Beziehung auch etwas deutlicher werden. Leicht nachteilig dafür die Rolle des Miles: Natürlich ist diese bewusst „altklug“ angelegt, was also ausnahmsweise mal prinzipiell kein Kritikpunkt an der Kinderrolle ist. Jedoch bleibt es ein schmaler Grat – und es wirkt streckenweise etwas platt. Was allerdings dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch tut.

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