Kampf um Rom I

Poster
Originaltitel:
Kampf um Rom I
Jahr:
1968
Eingetragen:
31.03.2011
Bearbeitet:
08.01.2012
IMDB-Wertung:
6,1/10
TMDB-Wertung:
5,2/10


Hannes schreibt:

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Cethegus und Narses bedeutungsschwanger am Schachbrett
Die Goten beherrschen Rom. Als ihr König Theoderich stirbt, streiten sich seine Töchter Mathaswintha (Harriet Andersson) und Amalaswintha (Honor Blackman) um seine Nachfolge. Der Römer Cethegus (Laurence Harvey) sieht die Gelegenheit gekommen, Rom wieder zu befreien und zu alter Größe zu führen. Verbündete hierfür sucht er in Byzanz: Der einflussreiche General Narses (Michael Dunn) ist ebenso wie Cethegus ein begeisterter Machtpolitiker – voerst stimmen die Interessen der beiden überein, auch wenn sie sich beide bewusst sind, dass sie mittelfristig um die Macht in Rom konkurrieren werden. Das byzantinische Kaiserpaar Justinian (Orson Welles) und Theodora (Sylva Koscina) sind in den Überlegungen Narses' und Cethegus' dabei nur Mittel zum Zweck.

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Diese Herrschaft wird nicht lange halten
Amalaswintha setzt sich beim gotischen Kronrat vorerst durch. Cethegus gewinnt ihr Vertrauen und bekommt so die Erlaubnis, die Stadtmauern Roms wieder aufzubauen und eine „Leibwache“ aufzustellen. Der gotische Graf Totila (Robert Hoffmann) soll pro forma die in Rom überwachen, dass diese Maßnahmen sich nicht gegen die Goten richten. Gleich an seinem ersten Tag in Rom rettet er Cethegus' Tochter Julia (Ingrid Boulting) das Leben – und natürlich verlieben sich die beiden jungen Menschen unsterblich. Cethegus ist das nur recht, da so sein „Aufpasser“ abgelenkt ist: Er bemerkt beispielsweise nicht, dass die Fluktuation in Cethegus' Leibgarde enorm ist und so schichtweise eine gesamte Armee ausgebildet wird.

Am gotischen Hof in Ravenna wächst dagegen die Unzufriedenheit mit der schwachen Königin, insbesondere bezüglich ihrer Blindheit gegenüber den Römern. Doch auch Schwester Mathaswintha hat die Sympathien verspielt – der Kronrat hat genug von Frauen auf dem Thron und wählt stattdessen Witichis (Florin Piersic) zum neuen König. So bricht ein Bürgerkrieg zwischen seiner Gruppe und den Unterstützern Mathaswinthas aus. Byzanz lässt es sich nicht nehmen, eine Interventionsarmee zu schicken, allerdings nicht unter dem Kommando Narses', sondern unter General Belisar (Lang Jeffries), einem engen Vertrauten der Kaiserin.

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Rom ist Cethegus wichtiger als seine Tochter
Die Goten sehen die Gefahr und kommen zu einem Kompromiss: Witichis und Mathaswintha sollen heiraten und gemeinsam herrschen. Mathaswintha gefällt die Idee, doch Witichis ist bereits mit einer unstandesgemäßen Bauerntochter (Ewa Strömberg) verheiratet. Im Sinne der Staatsräson lässt er sich darauf ein, als Mathaswintha dies jedoch erfährt, schlägt ihre Liebe in Hass um. Die innere Versöhnung der Goten kommt jedoch zu spät: Die Römer unter Cethegus haben die Gelegenheit genutzt, die gotische Garnison in der Stadt zu überwältigen und so ihre Stadt zu „befreien“.

Als Belisar mit seiner Armee vor den Toren Roms eintrifft, wird ihm der Zutritt zur Stadt verwehrt. Das ebenfalls anrückende gotische Heer macht kurzen Prozess mit den arroganten Byzantinern. Die kläglichen Reste flüchten sich nach Rom. Die nun gut befestigte und wehrhafte Stadt können die Goten jedoch nicht zurückerobern – Cethegus scheint auf dem Höhepunkt seiner Macht, doch er weiß, dass der Krieg noch längst nicht gewonnen ist.

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Eine imposante Armee – aber auch imposante Mauern
Aufwändige Kulissen, detailreiche Kostüme, bunte Szenenbilder, spektakuläre Schlachten – Regieveteran Robert Siodmak lässt sich in seinem letzten Film nicht lumpen und zeigt alles, was man vom Monumentalgenre erwartet. Dass es ausnahmsweise dann auch mal nicht um den Aufstieg des römischen Reichs geht, sondern dessen endgültigen Untergang, ist auch mal eine willkommene Abwechslung.

Was dagegen mit steigender Laufzeit langsam stört, ist die starke Verlegung der Geschehnisse auf die persönliche Schiene: Persönliche Machtinteressen, Konkurrenz, Liebe und Eifersucht motivieren und bestimmen das Handeln der Charaktere. Das passt ganz in das altmodische Geschichtsbild der durch „große Männer und Frauen“ bestimmte Historie, wirkt aber eben naiv-melodramatisch.

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