Dracula

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Originaltitel:
Bram Stoker's Dracula
Jahr:
1992
Eingetragen:
18.12.2011
Bearbeitet:
02.06.2012
IMDB-Wertung:
7,4/10
TMDB-Wertung:
7,5/10


Hannes schreibt:

An dieser Stelle nochmal die Geschichte von „Dracula“ nachzuerzählen, ergäbe wohl wenig Sinn. Regisseur Francis Ford Coppola nannte seinen Film nicht ohne Grund „Bram Stoker's Dracula“: So nah an der Vorlage bewegte sich vorher vielleicht noch Jess Francos uninspiriertes Nachts, wenn Dracula erwacht, aber danach folgt erstmal lange gar nichts.

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Dracula ernährt sich von Harker…
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…und der widerwilligen Lucy (Sadie Frost).
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Doch er kann auch anders.
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Dafür müssen ihn die Vertreter der herrschenden Ordnung natürlich hinrichten.
Was soviel heißt wie: All die bekannten und auch weniger bekannten Figuren des Romans spielen ihre vorgesehenen Rollen. Die Besetzung ist größtenteils hervorragend: Gary Oldman bringt die für all die verschiedenen Dracula-Outfits passende Bandbreite von „bedrohlich“ bis „bemittleidenswert“, Winona Ryder gibt angemessen die naive und und passive Schönheit, der gegen Ende dann doch noch eine viel aktivere Rolle zukommt, und selbst die Nebenrollen sind mit recht bekannten Namen besetzt. Problematisch sind dagegen zwei andere zentrale Rollen besetzt: Keanu Reeves, als wäre er gerade frisch aus Tom Cruises privater Schauspielschule gekommen, steht in jeder Szene mit ausdruckslosem Gesicht und offenem Mund herum. Anthony Hopkins könnte es eigentlich besser, nimmt seine Rolle als Dr. van Helsing jedoch einfach nicht ernst.

Jedoch ist es dann eben doch nicht exakt „Bram Stokers“ Dracula, den man hier zu sehen bekommt, denn es ist eben diese Rolle, der etwas mehr angedichtet wird als in der Vorlage zu finden. Es wird ihm eine religiöse Geschichte zugestanden und er durch seine „unsterblichen, schicksalshaften Liebe“ zu einer tragischen Figur gemacht. Das funktioniert sehr organisch.

Was jedoch den Film noch viel mehr ausmacht, als die „Korrektheit“ der Handlung, sind die ästhetischen Bilder: Ob nun in leiseren Momenten, wie Draculas Kinobesuch, oder der frenetischen Verfolgungsjagd in Richtung Draculas Burg am Ende – immer wieder bleibt die durchgestylte Optik im Gedächtnis. Unzweifelhaft hohe Filmkunst, mag das Thema auch noch so abgedroschen sein. Und man muss zugeben: Hierdurch wurde das Horrorgenre erst so richtig hoffähig für die „A-Liga“.

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