Das Geheimnis der Frau in Weiß

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Originaltitel:
The Woman in White
Jahr:
1948
Eingetragen:
29.02.2012
Bearbeitet:
02.06.2012
IMDB-Wertung:
6,6/10
TMDB-Wertung:
5,5/10


Hannes schreibt:

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Was ist eigentlich Catherines Rolle?
England, 1851: Walter Hartright (Gig Young), Maler, soll auf einem Landhaus Zeichenunterricht geben. Da der eigentliche Hausherr Frederick Fairlie (John Abbott) aus gesundheitlichen Gründen (er ist gegenüber jeglichen Sinneseindrücken hypersentitiv) seine Räumlichkeiten niemals verlässt, wird er von Gesellschafterin Marian Halcombe (Alexis Smith) empfangen. Hartrights Schülerin soll Laura Fairlie (Eleanor Parker), Fredericks Nichte sein. Die kommt ihm sehr bekannt vor: Bereits während der Anreise war er „ihr“ im Wald über den Weg gelaufen. Jedoch war es eine Doppelgängerin: Ann Catherick (logischerweise gespielt von Eleanor Parker) ist abgesehen von ihrer komplett weißen Kleidung das exakte Abbild der wohlgestellten Alleinerbin, jedoch selbst gerade aus einer Irrenanstalt ausgebrochen.

Dorthin hatte sie Graf Fosco (Sydney Greenstreet), ein wohlmeinender, väterlicher Nachbar der Fairlies, verfrachtet. Doch Hartright mag Fosco nicht, vermutet verborgenes Eigeninteresse. Dann taucht noch Sir Percival Glyde (John Emery) auf, Lauras Verlobter – zu einem schlechten Zeitpunkt, denn zwischen ihr und Hartright hat sich gerade eine (sehr unstandesgemäße) Romanze entwickelt.

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Fosco und Percival üben Einfluss auf den labilen Frederick aus
Verwirrt? Dabei kommt noch viel mehr – ja, es beginnt dann tatsächlich doch noch eine Art Kriminalfall, als Laura kurz nach ihrer ausgedehnten Hochzeitsreise mit Sir Percival ums Leben kommt. Hartright und Marian tun sich zusammen, die Wahrheit herauszufinden. Und die ist so verwickelt, dass sie jeder Beschreibung spottet. Was ja nicht notwendigerweise etwas Schlechtes sein muss, aber schon eher ungewohnt ist.

Dazu kommt, dass das Doppelgängermotiv, das anfangs so prominent und auch recht effizient eingeführt wird, dann erstmal sehr lange völlig aus der Handlung verschwindet. Erst am Ende spielt es wieder eine Rolle. Und das beschreibt eigentlich die gesamte Struktur des Films: Nach dem sehr knappen Anfang ist sehr lange nicht klar, in welche Richtung es gehen soll, bis dann sehr spät (endlich) die Handlungsstränge auftauchen, auf die man eigentlich die ganze Zeit gewartet hat. Das hätte man sicher etwas straffen können.

Also in gleich mehrerer Hinsicht ein inkonsistenter Film, der zwar phasenweise mit sehr starken Bildern aufwarten kann, jedoch andererseits auch einige unklare Durststrecken beinhaltet.

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