Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe

Poster
Originaltitel:
L'uccello dalle piume di cristallo
Alternativtitel:
The Bird with the Crystal Plumage
Jahr:
1970
Eingetragen:
26.03.2012
Bearbeitet:
17.05.2012
IMDB-Wertung:
7,2/10
TMDB-Wertung:
7,2/10


Hannes schreibt:

Durch die Glaswand einer Kunstgalerie beobachtet Sam (Tony Musante) den Kampf zwischen Monica (Eva Renzi) und einem ganz in schwarz gehüllten Mann. Zwar kommt er nicht ins Gebäude, aber der Mann flüchtet – die Polizei und auch Monicas Ehemann Alberto (Umberto Raho), der Besitzer der Galerie, sind sich sicher, dass Sam durch sein Auftauchen Monicas Leben gerettet hat. Sam erfährt, dass es bereits „Vorgängermorde“ ähnlichen Schemas gab. Dabei scheint ein drittklassiges Bild (Mario Adorf hat einen Kurzauftritt als kauziger Maler), das einen Mord an einer Frau zeigt, eine zentrale Rolle zu spielen. Einen entscheidenden Hinweis liefern dann die Anrufe, in denen der Killer die Polizei, Sam sowie dessen Freundin Julia (Suzy Kendall) zu verhöhnen versucht. Denn ganz auf die Nase gefallen ist die Polizei ja auch nicht: Eine elektronische Stimmanalyse zeigt, dass es sich um zwei verschiedene Anrufer handelt – und dann ist da im Hintergrund noch dieser Schrei eines sehr seltenen Vogels zu hören…

DasGeheimnisDerSchwarzenHandschuhe01.jpg
Jedesmal, wenn sich Sam an die Szene erinnert, ändert sie sich ein bisschen

Größtenteils ist das Routine – aber gut gemachte und somit immer unterhaltsame und ansprechende Routine. Die Handlung steht und fällt eigentlich mit der Anfangsszene des versuchten Mordes. Alles andere erweist sich als Bei- oder Füllwerk. Doch jene eine Szene bekommt eine immer größere Bedeutung bis sie schließlich die Interpretation des Gesehenen grundlegend umkehrt. Das erinnert die Hauptfigur wie auch die Zuschauer einmal mehr daran, wie manipulativ Bilder sein können, wie viel vom Kontext und den Erwartungen (oder auch Vorurteilen) des Betrachters abhängt. Insofern ist es also auch ein Spiel mit den Konventionen des zwar noch am Anfang stehenden, aber trotzdem motivisch schon recht festgefahrenen Genres. Gut gelungen, wenn auch Spielfilmlänge vielleicht etwas überzogen war für diese Idee.

Kommentare



:
:
Botverifikation:
: