Plan 9 aus dem Weltall

Poster
Originaltitel:
Plan 9 from Outer Space
Jahr:
1959
Eingetragen:
10.06.2012
IMDB-Wertung:
4/10
TMDB-Wertung:
4,2/10


Hannes schreibt:

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Die Schaltzentrale der Regierung des Universums
Was ist Plan 9? Wie der Herrscher des Universums, Eros (John Breckinridge), uns und seine beiden Untergebenen (Dudley Manlove und Joanna Lee) aufklärt, handelt es sich dabei um die Wiederbelebung der Toten durch Beschuss mit Elektroden. Die Toten würden dann, da sie nicht denken können, die Befehle der Außerirdischen ausführen. Mit dem Ziel… ja, was wollen diese Außerirdischen eigentlich? Sie sagen, es ginge ihnen darum, die „dumme“ Menschheit daran zu hindern, eine Waffe zu bauen, die die Sonne zur Explosion bringen werde. Doch was die Wiederbelebung eines alten Mannes (Bela Lugosi / Tom Mason) und dessen Frau (Vampira) sowie eines übergewichtigen Polizeiinspektors (Tor Johnson) diesbezüglich bringen soll, wird nicht ganz klar. Sie sollen wohl den Rest der Menschheit zu Tode starren. Man schaudert bei dem Gedanken daran, was für peinliche Fehlschläge wohl die ersten acht Pläne gewesen sein müssen.

Plan 9 gilt heutzutage als der Film von Kultregisseur Edward D. Wood. Das auch zu Recht, denn der Film strebt sichtbar nach Höherem als die meisten anderen Werke des Regisseurs. Epische Ausmaße den Zuschauern vorgegaukelt werden – und desto deutlicher geht die Sache natürlich schief. Ob nun die Tatsache, dass Wood private Aufnahmen von Lugosi als Grundlage für den Film nahm, seine Rolle dann aber bei der eigentlichen Produktion (da Lugosi mittlerweile verstorben war) von einem Amateur, der keinerlei Ähnlichkeit zu dem ehemaligen Star hat (und sich deshalb logischerweise permanent seinen Vampirumhang vors Gesicht hält), übernehmen ließ, oder die wackelnden Pappkulissen, die Radkappen, die Ufos darstellen sollen oder der ausgiebige Gebrauch von Archivaufnahmen – kaum eine Szene, die frei von den typischen Wood-Stilmitteln ist.

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„Auftritt Dr. Tom!“
Auch als Autor befand sich Wood hiermit ebenfalls auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Eine solche Konzentration unglaublich schwachsinniger Dia- und Monologe gab es wirklich selten. Es beginnt gleich mit der Rahmenerzählung des Fernsehwarsagers Criswell, der den Zuschauern erzählt, „zukünftige Ereignisse wie diese“ würden uns „in der Zukunft“ bevorstehen – nur um dann gleich die erste Szene in der Vergangenheit anzusiedeln; und von da an geht es abwärts. Und für Freunde von Anschlussfehlern ist Plan 9 ebenfalls ein wahres Fest, wenn immer wieder aus Tag plötzlich Nacht wird usw.

Plan 9 wird seinem Ruf also gerecht – es ist höchst amüsant! Man sollte sich allerdings nicht einbilden, daraus die Qualitäten Woods anderer Filme extrapolieren zu können: Auch wenn viele der unfreiwillig komischen Elemente zugegebenermaßen immer mal wieder auftauchen, fehlt meist der übergroße Selbstanspruch, der die Sache eben besonders witzig macht. Nein, der schlechteste Film aller Zeiten ist auch Plan 9 nicht. Trotz Allem weit davon entfernt. Der Film selbst darf als Woods ultimatives Vermächtnis angesehen werden.

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