Weihnachten auf Eternia

Poster
Originaltitel:
He-Man and She-Ra: A Christmas Special
Jahr:
1985
Eingetragen:
22.06.2012
IMDB-Wertung:
6,8/10
TMDB-Wertung:
6,8/10


Hannes schreibt:

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He-Man und She-Ra unterwegs
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Bow stimmt ein selbstkomponiertes Weihnachtslied an (argh!)
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Doch es gibt auch auf Eternia/Etheria nicht nur freundliche Wesen
Winterzeit in Eternia: Der Geburtstag Prinz Adams (John Erwin) und Prinzessin Adoras (Melendy Britt) wird mit großem Brimborium vorbereitet. Hofzauberer Orko (Lou Scheimer) ist langweilig und so setzt er Man-at-Arms' (Alan Oppenheimer) neueste Erfindung in Gang: den „Sky Spy“. Das außer Kontrolle geratene Raumschiff verlässt die Athmosphäre und landet schließlich auf der Erde. Man-at-Arms braucht zur Rückteleportation einen besonderen Wasserkristall. Um diesen zu besorgen, verwandelt Adora sich in She-Ra, reist nach Etheria und spannt ihre Freundin Mermista (Britt) ein.

Der Rücktransport gelingt, doch zur Überraschung aller hat Orko zwei Kinder mitgebracht: Alicia (Lana Beeson) und Miguel (R.D. Robb) hatten sich im Wald, wo sie einen Weihnachtsbaum besorgen wollten, verlaufen. Die Weihnachtstradition ist auf Eternia weitgehend unbekannt. Nur Königin Marlena (Linda Gary), die von der Erde stammt, ist mit den irdischen Gebräuchen vertraut.

Doch die Weihnachtsstimmung und die Botschaft von Frieden und Freundschaft kommt nicht bei allen gut an. Oberbösewicht Horde Prime (Lou Scheimer) will diese Störenquelle eliminiert sehen. So beauftragt er Hordak (George DiCenzo) und Skeletor (Oppenheimer), die Kinder zu entführen und zu ihm zu bringen. Vor den Augen von Bow (DiCenzo) und Perfuma (Erika Scheimer) setzt Hordak das um und bringt die Kinder nach Etheria.

Dort werden sie ihm jedoch von den „Monstroids“ (nicht zu verwechseln mit dem „Monstroid“-Spielzeug), einer Gruppe riesiger Roboter, abgeluchst – auch sie wollen bei Horde Prime Eindruck schinden. Deren Feinde, die Manchines, befreien die Kinder wieder mit Unterstützung He-Mans und She-Ras. Doch im Allgemeinen Chaos schnappt sich nun Skeletor die Kinder. Sein Fluggerät wird wiederum von Hordak abgeschossen und stürzt mitten in den verschneiten Bergen ab. Während des anschließenden Fußmarschs erzählen auch ihm die Kinder von Weihnachten und Skeletor muss sich trotz expliziter Beteuerungen, er sei immer noch böse, anhören, dass er doch wirklich sehr nett und hilfbereit sei – beispielsweise, als er den Kindern dicke Wintermäntel herbeizaubert, als er sie vor einem Schneemonster beschützt usw. Schließlich kommt es zum großen Endkampf, in dem Hordak, Horde Prime, He-Man, She-Ra und eben Skeletor sich wild durcheinander bekämpfen – wieder ist es Skeletor, der schließlich die Kinder vor den Greifern von Horde Primes Raumschiff rettet. Die Helden beruhigen ihn: Weihnachten sei ja schließlich nur einmal im Jahr.

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Das geht jetzt etwas weit
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Skeletor, der umschwärmte Held
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Na jaaaaa… als Vergleichsmaßstab muss man wohl die „Christmas Specials“ anderer „Franchises“ nehmen. Solche sind grundsätzlich kitschig und meist sehr albern. Häufig sind sie praktisch nicht anschaubar (man denke an das Star Wars Holiday Special). In dem Rahmen ist Weihnachten auf Eternia ganz gut gelungen. Skeletor nachher zum widerwilligen Helden zu machen (und ihn einmal sogar lächeln zu lassen) ist eher… seltsam, aber in Relation gesehen in Ordnung: Er war (im Gegensatz zu Hordak und seiner Wilden Horde) in der Cartoonserie immer eher der „sympathische Verlierer“.

So sorgt er für ein paar Lacher in seinen Interaktionen mit den Kindern:

„Erzählt mir mehr über Weihnachten.“
„Alle haben Spaß.“
„D.h. sie kämpfen miteinander?“

oder auch:

„Man gibt anderen Leuten Geschenke.“
„Und wenn sie die dann aufmachen, explodieren sie?“

Die Grenze des nervigen Kitsch überschritten wird allerdings mit den „Manchines“ und insbesondere der „Manchine-Welpe“. Letztere heftet sich an die Fersen der Kinder und verpestet dadurch die gesamte zweite Hälfte des Films. Für Fans ausgleichend immerhin ganz nett ist, dass recht viele aus Spielzeuggefilden bekannte Charaktere zumindest kurz auftauchen. Spikor, Multi-Bot, Two-Bad, Snout Spout und einige andere waren in der Cartoonserie nur sehr selten zu sehen. Tragende Rollen hat jedoch auch hier niemand von ihnen.

Man muss diese knapp eine Stunde lange „Special“ wohl also als Kuriosum seiner Zeit betrachten. Ein eigenständiger, also immanent verständlicher Film ist es ganz sicher nicht. Zielgruppe sind ausschließlich Kinder, die mindestens in den Grundzügen bereits mit den Welten und Charakteren vertraut sind. Zeitlosigkeit ist also keinesfalls gegeben, denn welches Kind kennt heutzutage schon noch He-Man?

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