The Gamers

Poster
Originaltitel:
The Gamers
Jahr:
2002
Eingetragen:
24.06.2012
IMDB-Wertung:
7,6/10
TMDB-Wertung:
7,2/10


Hannes schreibt:

In einem durchschnittlichen US-Wohnheim findet sich die wöchentliche Versammlung der „Nerds“ zusammen, um ihrem liebsten Hobby nachzugehen: Rollenspielen. Als „Ambrose“, der Magier (Justin MacGregor), „Nimble“, der Dieb (Phil M. Price), „Newmoon“, der Elf (Nathan Rice) und „Rogar“, der Barbar (Matt Shimkus) treten sie gegen einen Bösewicht namens „The Shadow” an, um eine Prinzessin (Emily Olson) zu retten. Ihr Mitspieler Mark (Chris Duppenthaler) ist leider aufgrund unverständlicher Interaktionen mit dem weiblichen Geschlecht abwesend. Doch ihre lautstarken Diskussionen mit dem Spielleiter (Matt Cameron) und ihre spontanen Freudensausbrüche bei Würfelglück gehen der Zimmernachbarin Paula (Olson) auf die Nerven, die versucht, sich für eine Prüfung vorzubereiten.

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Rollenspieler unter sich

The Gamers findet auf zwei Ebenen statt: Einerseits dreht es sich um die Spieler selbst (sie verlassen das eine Zimmer im Laufe des Films nie), andererseits wird viel Zeit auf der Ebene des Spiels im Film verbracht. Auch letztere Szenen werden filmisch dargestellt, wobei sich allerdings beide Ebenen erzählerisch adäquat vermischen: Während die Darsteller in ihren Kostümen durch einen Wald laufen, hört man beispielsweise die Spieler diskutieren, was sie zu tun gedenken, oder das allgegenwärtige Klappern der Würfel. Dieses Stilmittel wird genutzt, um typische Eigenheiten von Spiel, Spielern und des Fantasygenres allgemein aufs Korn zu nehmen. Keine schlechte Idee.

Soweit die Theorie. Praktisch stellt es sich jedoch so dar, dass es auf keiner der beiden Erzählebenen eine wirklich interessante Handlung gibt. Der Film ist vielmehr eine eher zusammenhanglose Aneinanderreihung offensichtlicher, altbekannter und damit wenig wirkungsvoller Einzelscherze. Das Meiste hat die Subtilität einer Planierraupe, was einerseits am brachialen Skript, andererseits aber natürlich auch an den eindimensionalen Schauspielleistungen liegt (die für Amateurverhältnisse jedoch noch in Ordnung gehen).

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Nimble glaubt eine Regellücke gefunden zu haben

Technisch wird ebenfalls nicht viel gutgemacht. Die eher unscharfen Aufnahmen machen den Eindruck, mit einem Camcorder, der nur über einen wenig lichtempfindlichen Sensor verfügt, gemacht worden zu sein. Der Ton ist dumpf und der Spielleiter offensichtlich nachsynchronisiert – sowas sieht und hört man doch sofort!

Doch die eher auf unterem Niveau angesiedelte Produktionsqualität ist nicht das eigentliche Problem (da darf man bei einem „No-Budget-Film“ einfach nichts erwarten). Es ist das Skript, das es weder schafft, den Zuschauern die Charaktere (also die „Spieler“, nicht die „Gespielten“) soweit nahezubringen, dass sie etwas mehr wären, als reine Clichés, noch eine Gagdichte bietet, die einen solche Schwächen der Charakterisierungen oder der Handlung vergessen ließen. Für den einen oder anderen ganz amüsanten Scherz reicht es, für ein insgesamt positives Gesamturteil (noch) nicht.

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