Der Teuflische

Poster
Originaltitel:
La casa dell'esorcismo
Alternativtitel:
The House of Exorcism
Jahr:
1974
Eingetragen:
26.08.2012
Bearbeitet:
05.06.2016
IMDB-Wertung:
6,4/10
TMDB-Wertung:
6,3/10


Hannes schreibt:

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Der Teufel persönlich
Lisa und der Teufel ereilte ein unschönes Schicksal: Die Verleihfirmen empfanden den Film als unverkäuflich und… schnitten so lange an dem Rohmaterial herum und holten anscheinend sogar ein paar der Darsteller zu Nachdrehs zurück, bis das Original kaum mehr zu erkennen war. Erklärtes Ziel war es wohl, dem gerade herrschenden Genrezeitgeist zu entsprechen.

Entsprechend geht es nun plötzlich um die Touristin Lisa (Elke Sommer), die von dem Geist/der Dämonin Elena besessen wird. Die Schulmedizin weiß sich keinen Rat. Doch der katholische Priester Michael (Robert Alda) versteht die Situation: Er plant einen Exorzismus.

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Woran das wohl erinnern soll?
Währenddessen befindet sich Lisa in der Traumwelt eines abgelegenen Hauses, in dem sich die Tragödie, die Elena seinerzeit zur Verdammnis geführt hat, zu wiederholen scheint: Elena (der Lisa zum Verwechseln ähnlich sieht), seinerzeit Verlobte/Ehefrau (?) Maximilians (Alessio Orano), war aufgrund Maximilians Impotenz eine Affäre mit ihrem Schwiegervater Carlos (Espartaco Santoni) nachgegangen.

Nicht nur ist also die Verbindung dieser beiden Handlungsebenen praktisch nicht vorhanden. In den aus dem Original bekannten Szenen wird versucht, alles expliziter (und damit platter) zu machen: So wird beispielsweise Telly Savalas' sofort als Teufel charakterisiert. Mit dem Effekt, dass es ungemein platt und primitiv wirkt. Darüber hinaus werden ein paar Nacktszenen, die wohl teilweise sogar noch aus dem Originalmaterial stammen, aber nicht verwendet worden waren, reingeschnitten.

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Nichts gegen diese Dame (Carmen Silva), aber das macht den Film jetzt auch nicht besser!
Was die Exorzisten-Handlung engeht, so könnte es uninteressanter nicht sein. Das Publikum mit einer dauerfluchenden und gallespuckenden, sich äußerlich langsam bis zur Unkenntlichkeit entwickelnden Frau zu schocken, funktioniert nur genau einmal. In Der Teuflische ist es also bereits ein alter Hut bar jeden Interesses.

Wirklich traurig, dass diese Version bis heute die deutlich weiter verbreitete ist. Sie ergibt keinen Sinn, ist völlig unspannend, in mancherlei Hinsicht unfreiwillig komisch bis ärgerlich und erkennbares Stückwerk. Sowas braucht man nicht!

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