Scaramouche - Der galante Marquis

Poster
Originaltitel:
Scaramouche
Alternativtitel:
Scaramouche - Der Mann mit der Maske
Jahr:
1952
Eingetragen:
24.09.2012
IMDB-Wertung:
7,5/10
TMDB-Wertung:
7,1/10


Hannes schreibt:

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Das war knapp! Bevor sich Moreau mit dem Marquis messen kann…
Im französischen Volk rumort es, der Unwillen gegen den selbstherrlichen Kaiser steigt. Ein prominenter Vertreter dieser „alten Ordnung“ ist der Marquis de Maynes (Mel Ferrer), der als unbesiegbarer Degenfechter gilt. Philippe de Valmorin (Richard Anderson), Sohn einer verarmten Adelsfamilie, gibt dagegen Schmähschriften, in denen er anonym „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ fordert, heraus. Dessen guter Freund André Moreau (Stewart Granger) will von all diesen Konflikten nichts wissen. Er hält sich für unpolitisch, beschäftigt sich lieber mit den Frauen, wie beispielsweise seiner Auf- und Ab-Beziehung mit der Komödiantin Lenore (Eleanor Parker). Zumindest bis der Marquis den im Fechten ungeübten Philippe im Duell gnadenlos ermordet.

Nun geht André, der nach seinem erfolglosen Angriff auf den Marquis ebenfalls gesucht wird, in den Untergrund. In der Maske des Scaramouche tritt er mit Lenores Schauspieltruppe auf, während er seine Rache an dem Marquis plant. Hierzu nimmt er Fechtunterricht bei Doutreval (John Dehner), dem privaten Lehrer des Marquis selbst, der ebenfalls mit der Revolution sympatisiert. Nach einigem Hin und Her kommt es zur finalen Konfrontation zwischen den beiden in einem großen Pariser Theater…

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…muss er noch oft die Witzfigur Scaramouche auf der Bühne geben.
Wie im „Mantel-und-Degen“-Genre üblich ist die eigentlich recht ernste Rachestory gar nicht mal so ernst inszeniert. Obwohl ja streng genommen Leute umgebracht werden und der Protagonist immerhin unter der Bedrohung steht, dass ihm das ebenfalls widerfahren könnte, bleibt die Stimmung gut gelaunt. Subplots bezüglich Moreaus Frauengeschichten, vermischt mit seinem Waisenstatus und sich dadurch herausstellender eventueller Verwandtschaft mit Aline (Janet Leigh), der Verlobten des Marquis, sind deutlich humoristisch angelegt.

Entsprechend bunt und luxuriös geben sich die Bilder, Kulissen und Kostüme. Selbst das Schauspielervolk, das immerhin in Wohnwagen haust und als niedrigstmögliche gesellschaftliche Schicht dargestellt wird, ist immer gut gewaschen und makellos gekleidet. Die Linien zwischen „Guten“ und „Bösen“ Charakteren ist immer glasklar. Von der tatsächlichen Knechtung des Volkes durch den Adel sieht man nichts – dem in der Nationalversammlung auftretende Bürgertum scheint es ebenfalls wirtschaftlich gut zu gehen. Romantisierender kann man eine historische Epoche also kaum darstellen.

Doch Scaramouche soll ja auch keine sozialhistorische Dokumentation sein, sondern ein unterhaltsamer Abenteuerfilm. Für solches Popcornkino ist eigentlich alles richtig gemacht, inklusive des spektakulären Duells, das man zu Recht als Höhepunkt bezeichnen kann. Aus heutiger Sicht muss man einen entscheidenden Hang zu zugegebenermaßen sehr altmodischem Romantik-Kitsch jedoch mitbringen.

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