Die Hindenburg

Poster
Originaltitel:
The Hindenburg
Jahr:
1975
Eingetragen:
24.11.2012
IMDB-Wertung:
6,3/10
TMDB-Wertung:
6,3/10


Hannes schreibt:

Nicht umsonst ist das Titanic-Unglück eines der meistverfilmtesten historischen Ereignisse. Große, spektakuläre Katastrophen machen sich immer gut auf der Leinwand und dann denkt man sich einfach ein möglichst kitschiges persönliches Schicksal dazu aus, das ohnehin niemand auf Richtigkeit prüfen kann. Nicht ganz so beliebt, aber prinzipiell nicht unähnlich und aufgrund der direkten Verbindung zum dankbaren Hollywoodthema „Nazis“ ist der Absturz des Zeppelins Hindenburg.

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So folgt diese Produktion dann auch den vorhersehbaren Bahnen. Bedeutungsschwangere Themen werden in Dialogen behandelt: Das Luftschiff gilt aufgrund seiner räumlichen Ausmaße als technische Sensation, fliegt aber noch mit leicht entflammbarem Wasserstoff statt des ungefährlicheren Heliums. Auf letzteres haben die USA ein entscheidendes Monopol… ui, wenn das mal nicht als plumpe Vorausdeutung des bevorstehenden Krieges und seines Verlaufs gemeint ist! Dann gibt es den üblichen „guten Nazi“ (George C. Scott), der irgendwie Mitläufer ist, innerlich aber distanziert von der neuen Gesellschaftsordnung seines Landes ist. Denn, typisch amerikanisch, er gehört noch zu der Generation der „ehrbaren Krieger“, die den ersten Weltkrieg „fair“ bestritten (?!). Jener wird als Sicherheitsoffizier der Hindenburg auf ihrem letzten Flug abkommendiert, da es Drohungen gab, einen Anschlag auf das Schiff durchzuführen. Zurecht, denn tatsächlich ist ein Saboteur an Bord, den der „tragische Held“ auch entdeckt, doch das verständnislose harte Durchgreifen des tumben Liniennazis von der Gestapo (Roy Thinnes) löst schließlich trotzdem die Katastrophe aus.

Die meiste Zeit wird jedoch vorher damit verbracht, eben deprimierende und höchst revisitionistische Unterhaltungen zwischen den Passagieren abzufilmen. Und diesbezüglich geht es einfach zu weit: Die Schicksale sind zu plump emotional und mit einem zu großen Pathos bezüglich ihrer angeblichen Repräsentativität bezüglich ihrer historischen Bedeutung erdacht. So einfach war die Welt auch zu dieser Zeit garantiert nicht.

Kommentare

Heiko Diederich (28.12.2016 13:23)

Hallo,

ich muß zu Ihrer Bewertung folgendes sagen.
Der Umstand, daß die USA ein Monopol auf Helium hatten war keine Erfindung dieses Filmes.
Diese Monopol bestand tatsächlich. Damals waren sie die einzigen, die dazu in der Lage waren, dieses Gas zu gewinnen. Und daher waren sie auch im Besitz des einzigen auf der Welt vorhandenen Heliumvorrates.
Hinzu kommt, daß dieser Vorrat auch noch äußerst beschränkt war.
Die Amerikanische Regierung weigerte sich, dem deutschen Reich für die Hindenburg Helium zu überlassen, was ihr nach dem Absturz auch eine Menge Kritik der übrigen Welt (und nicht nur des deutschen Reiches oder der anderen Achsenmächte) einbrachte.
Auch bei den Akteuren hat man sich an die tatsächlich mitgefahrenen Personen gehalten. Selbst der Hund entspricht der Wahrheit. Auch Beweggründe und Ereignisse an Bord sind größtenteils belegt.

Daher kann ich Ihre Kritik nicht wirklich verstehen.

Gruß
Heiko Diederich
heiko-diederich@web.de


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