Two Moon Junction - Fesseln der Leidenschaft

Poster
Originaltitel:
Two Moon Junction
Jahr:
1988
Eingetragen:
30.12.2012
IMDB-Wertung:
5,1/10
TMDB-Wertung:
6,1/10


Hannes schreibt:

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So, das ersetzt das Anschauen
Das ist ja mal wieder ein schwachsinniger Titel… schon im Original ist das beabsichtigte „Wortspiel“ ist nicht gerade das Ausbund der Originalität. Der deutsche Zusatz kommuniziert dann immerhin schon explizit, dass es sich um einen FSK16-Weichzeichner-Fummelfilm handeln wird, wobei es sich die klugen Verleiher wohl gespart haben, ihn tatsächlich anzugucken. Denn: Von „Fesseln“ kann keine Rede sein; vielmehr ist der Vorwand für das Rumgemache schöner Menschen auf der Leinwand das genaue Gegenteil, also die vielzitierte „Freiheit“. Das gesamte Leben der armen April (Sherilyn Fenn) scheint nämlich mit der arrangierten Heirat mit einem langweiligen Schönling aus einer ähnlich gut betuchten Familie (Martin Hewitt) komplett verplant.

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„Der Ruf der Freiheit“
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Und das auf im Familienwohnzimmer auf dem guten Teppich!
In den Tagen vor der Hochzeit bekommt sie deshalb kalte Füße und stürzt sich in eine nicht standesgemäße Affäre mit Muskel- und (wir befinden uns schließlich in den 80ern) Mattenmann Perry (Richard Tyson), seines Zeichens Aushilfsarbeiter auf einem herumreisenden Jahrmarkt, da der Rest der Familie (Don Galloway, Millie Perkins, Nicole Rosselle und Milla Jovovich) praktischerweise gerade eine Woche außer Haus ist.

Es folgt das übliche Herumgerolle in Zeitlupe und mit viel Gegenlicht – angesichts der Darsteller erträglich – sowie sehr, sehr viel US-Freiheitskitsch („offene Straßen, weites Land“) – weniger erträglich. Endgültig unerträglich das clichéhafte „romantische“ und „mysteriöse“ Gerede mit dem der „Bad Boy“ Perry die im zehn-Minuten-Takt ihr Gewissen entdeckende April immer wieder dazu bekommt, sich völlig unvermittelt auszuziehen für die nächste Weichzeichnerszene.

Den Karusselbremserplot aus Gib Gas - Ich will Spaß als ernstgemeintes Drama zu inszenieren zeigt nicht mehr Mut, sondern primär Idiotie. Dass hier die gute Musik fehlt, will man eben rein mit der Optik wett machen. Schöne Menschen mehr oder weniger unbekleidet vor der Kamera – OK, das hat seinen Reiz. Fenn wirkt als Wasserstoffblondine allerdings nicht etwas befremdlich. Na ja, auf den Kopf achtet in den entscheidenden Szenen eh keiner.

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