Diamant des Grauens

Poster
Originaltitel:
Revenge of the Stolen Stars
Jahr:
1986
Eingetragen:
11.03.2013
Bearbeitet:
03.05.2013
IMDB-Wertung:
2,2/10
TMDB-Wertung:
3,4/10


Hannes schreibt:

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Lommel verliest das Drehbuch – keinen interessiert's
Ulli Lommel war als kantiger Darsteller in deutschen „Autorenfilmen“ – von Thome bis Fassbinder – in den 60er und 70er Jahren bekannt geworden. Wobei „bekannt“ relativ zu interpretieren ist: In den Feuilletons waren die Filme und ihre Darsteller hochgejubelt, aber den meisten Bildungsbürgern reichte es, eben jene schriftlichen Abhandlungen über die Filme zu konsumieren, anstatt selbst einen Blick darauf zu werfen. So wurde dem Genre im Rahmen der Kohl'schen „geistig-moralischen Wende“ Finanzierung und damit Lebensgrundlage entzogen, jedoch nicht bevor Lommel selbst auch den Weg hinter die Kamera gefunden hatte.

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Es hat irgendwas mit Glasperlen zu tun
Letztere Karriere versucht er bis heute fortzusetzen, allerdings ohne dabei noch einen „künstlerischen“ Anspruch zu verfolgen. Ein frühes Beispiel: Dieses wirre Geschichtchen mit dem abgehalfterten Klaus Kinski als „Star“. Faktisch taucht Herr Kinski jedoch natürlich gerade mal in zwei Szenen auf. Gleich in der ersten kommt er in einem Streit mit seinem Geschäftspartner (Eugene Choy) um. Danach darf er noch einmalig seinen Filmneffen Gene (Barry Hickey) als Geist heimsuchen. Jener soll, gemeinsam mit Sekretärin Kelly (Suzanna Love), drei von Kinski illegal veräußerte, heilige Rubine (hat sich was mit Diamanten) wiederbeschaffen, um so einen Familienfluch zu brechen.

Lommel, der auch als Familienanwalt ein paar Szenen – aber nur ein einziges Kostüm und einen einzigen Gesichtsausdruck – hat, inszeniert auf dieser Basis eine dümmliche Actionkomödie, die neben albernen Sprüchen und schwachem Slapstick auf Postkartenromantik setzt. Immerhin drei unterschiedliche ostasiatische Schauplätze sind kurz in Archivaufnahmen zu sehen, bevor dann jeweils ins Studio geschaltet wird. An dieser narrativen wie auch inszenatorischen Inkompetenz gibt es wirklich gar nichts mehr zu rechtfertigen. Das hochklassigste Element ist da noch die Synchronisation, in der immerhin Norbert Langer Nichtskönner Lommel seine Stimme leiht.

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