Hitchcock

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Originaltitel:
Hitchcock
Jahr:
2012
Eingetragen:
14.03.2013
IMDB-Wertung:
6,8/10
TMDB-Wertung:
6,6/10


Hannes schreibt:

Alfred Hitchcock (Anthony Hopkins) befindet sich Ende der 50er Jahre auf dem Höhepunkt seiner Popularität. Doch kritische Stimmen der Fachpresse unterstellen dem alternden Meisterregisseur fehlende Originalität; er drehe sich mit seinen Thrillerstoffen um sich selbst. Hitchcock, tief getroffen, ist von dem Roman Psycho des Autors Robert Bloch fasziniert. Mit diesem Stoff will er sein eigenes Schaffen und das Horrorgenre erneuern. Doch die großen Studios sind gar nicht begeistert, sähen lieber einen sicheren Geldmacher.

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Trotzig plant Hitchcock die Umsetzung in einer relativ kostengünstigen, selbstfinanzierten Variante. Mit dem talentierten Nachwuchsdarsteller Anthony Perkins (James D'Arcy) findet er den perfekten Hauptdarsteller. Der Clou um die Konstellation von Janet Leigh (Scarlett Johansson) und Vera Miles (Jessica Biel) soll für den besonderen Schock bei den Zuschauern sorgen. Doch sein besessenes Arbeiten stellt seine Ehe mit Alma (Helen Mirren) auf eine harte Probe.

Tja… Hopkins liefert zweifellos eine absolute Glanzvorstellung ab, Mirren ist gut und Johansson immerhin besser als erwartet (sie schafft es immerhin in einer Szene, Leigh ähnlich zu sehen). Biel steht dagegen nur ausdruckslos rum. Und die fiktive Geschichte, so sympathisch sie sein mag, ist dünn und flach: Alma Revilles angebliche kleine Romanze mit einem Autoren (Whitfield Cook) wirkt aufgesetzt und erfüllt keinen gesteigerten Zweck.

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Der verbriefte Hintergrund hat den allseits bekannten Anekdoten rund um die Entstehung Psychos, die man bereits aus der einschlägigen Sekundärveröffentlichungen kennt, nichts hinzuzufügen. Dass Hitchcock mal wieder auf eben jenen Film reduziert wird, macht es nicht unbedingt interessanter.

Man muss sich fragen, wer die Zielgruppe sein sollte. Wer sich auch nur oberflächlig mit Vita und Schaffen Hitchcocks auskennt, erfährt nichts Neues und dem werden auch keine neuen Wendungen oder Interpretationen angeboten. Eine etwas weniger breitgetretene Schaffensperiode zu fiktionalisieren, wäre eventuell spannender geworden. Wer dagegen nichts über den legendären Künstler weiß, den wird auch dieser Film kaum interessieren. Verantwortlich für die guten Kritiken ist wahrscheinlich der Metafaktor: Kritiker lieben sowas.

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