Mondbasis Alpha 1

Poster
Originaltitel:
Space: 1999
Jahr:
1975
Eingetragen:
22.03.2013
Bearbeitet:
25.10.2020
IMDB-Wertung:
7,3/10
TMDB-Wertung:
7,1/10


Hannes schreibt:

Trotz nicht zu verachtender Qualitäten war der Serie UFO keine zweite Staffel beschert. Als besonders beliebt hatten sich jedoch die dort vorkommenden Episoden auf der Mondbasis erwiesen. So entwickelte sich Mondbasis Alpha 1 als dediziertes Nachfolgeprojekt.

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Der Mond steuert mal wieder auf einen fremden Planeten zu
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Koenig & Co. beraten sich
Allerdings nahm man nicht einfach 1:1 die gleiche Mondbasis; dieser Nachfolger fährt den schrillen Stil, der UFO ausgemacht hatte, um mehrere Stufen zurück und wird damit in gewisser Weise realistischer. Was sich allerdings nicht auf die Grundprämisse der Serie bezieht: Durch einen atomaren Unfall wird der gesamte Mond aus seiner Umlaufbahn geworfen, so dass er nun unkontrolliert durchs All treibt – und die Besatzung der Mondbasis mit ihm. In jeder Folge muss nun ein neues Abenteuer durchlebt werden, wobei es das erklärte Ziel ist, einen neuen Heimatplaneten zu finden.

Verkörpert wird der geänderte Ton in Perfektion durch den ruhig-gesetzten Martin Landau als Commander Koenig an der Stelle des obercoolen Commander Straker der Vorgängerserie. Mit Bedacht und einem guten Blick für die menschlichen Belange der Personen, die ja unter Dauerstress und -angst stehen, lenkt er die Geschicke der Mondbasis. Primär unterstützt wird er dabei von Dr. Russell (Barbara Bain), Sandra Benes (Zienia Merton), Professor Bergman (Barry Morse) sowie seinem Pilotenteam um Alan Carter (Nick Tate). Sehr praktisch, und für die Handlung immer wieder gerne genutzt: Die Ausmaße der Basis werden nie explizit gemacht. So können nach Belieben folgenweise neue Charaktere eingeführt und auch wieder aus dem Fokus genommen werden, ohne dass das Personal auf Dauer auszugehen droht. Durch solche einmaligen Rollen oder eben als Außerirdische schafft man es auch, geschickt immer wieder Gaststars (u.A. Peter Cushing, Christopher Lee, Brian Blessed und Judy Geeson) organisch einzubauen.

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Ist dies die neue Heimat?
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Manche Lebewesen haben so gar nichts Menschliches
Auch handlungstechnisch hat sich etwas getan. Man setzt auf klassische Abenteuergeschichten mit philosophischen Untertönen. Jede realistische Wahrscheinlichkeitsverteilung verachtend trifft der Mond in engem Takt auf verschiedene Planeten, viele davon bewohnt, oder eben andere spektakuläre Weltraumphänomene.

Also durchaus bewährte Qualität, allerdings fehlt manchmal auch der Mut. Schon in der ersten Staffel laufen die Episoden teilweise etwas zu schematisch ab. Wenn das dritte oder vierte Mal ein Mondbasisbewohner von irgendeiner Macht besessen wird, irgendwie die Basis zu sabotieren versucht, dabei aber nur schwerlich aufgehalten werden kann, da man schließlich das Leben dieses Menschen nicht gefährden möchte, zum wiederholten Male die Nahtoderfahrung eines Besatzungsmitglieds in einer pseudo-symbolischen Reise in dessen Geist mündet oder auch die fünfte scheinbar unüberwindliche Gefahr sich in letzter Sekunde dank der Kraft des Glaubens und Vertrauens in Luft auflöst, dann zieht man schon langsam die Augenbrauen hoch. Mehr UFO wäre unterhaltsamer gewesen.

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