Macabro – Die Küsse der Jane Baxter

Poster
Originaltitel:
Macabro
Alternativtitel:
Frozen Terror, Macabre
Jahr:
1980
Eingetragen:
19.09.2013
IMDB-Wertung:
5,9/10
TMDB-Wertung:
5,9/10


Hannes schreibt:

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Das Schicksal nimmt seinen Lauf
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Verstoßen von der eigenen Familie
Jane Baxter (Bernice Stegers) fühlt sich schuldig. Vor einem Jahr, als sie sich gerade mit ihrem Liebhaber Fred (Roberto Posse) in einem eigens angemieteten Zimmer vergnügte, kahm ihr Sohn Marco ums Leben. Auf der panischen Fahrt zurück nach Hause baute dann Fred einen für ihn tödlichen Autounfall. Von Ehemann (Fernando Pannullo) und Tochter Lucy (Veronica Zinny) getrennt, lebt Jane nun in der Wohnung, die sie seinerzeit zu den Treffen mit Fred nutzte.

Ihr Vermieter, der liebenswerte, aber schüchterne, blinde Robert (Stanko Molnar), würde Jane gerne die Liebe schenken, die sie verloren hat. Doch sie hängt immer noch der Zeit mit Fred nach. Stück für Stück entdeckt Robert immer extremere Dinge, die den psychisch instabilen Zustand Janes dokumentieren. Der Fred-Schrein in ihrem Zimmer ist da nur der Anfang – später findet sich ein menschliches Ohrläppchen in ihrem Bett und das bleibt nicht das einzige menschliche Körperteil, das bei ihrem „romantischen Abenden“ zum Einsatz kommt. Wobei die Besuche Lucys, die ganz eigene hinterlistige Interessen verfolgt, wohl nicht unbedingt helfen.

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Robert „beobachtet“…
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…was Jane da aus dem Kühlfach holt
In einer elterlich ähnlich schwierigen Situation befand sich Lamberto Bava wohl, als er dieses sein Regiedebüt unternahm. Zwar war seine Beziehung zu seinem berühmten Vater Mario stets gut gewesen, doch in der Öffentlichkeit musste der aus seinem Namen resultierende hohe Erwartungsdruck eine hohe Hypothek sein.

Entsprechend schwer tut sich Bava stilistisch wie inhaltlich. Bezüglich letzterem möchte er wohl mit nekrophiler Thematik schockieren: Wo dem Vater noch freud'sche Sado-Maso-Themen genügten (Der Dämon und die Jungfrau), mussten zwanzig Jahre schon schwerere Geschütze aufgefahren werden. Dachte man. Und wenn es denn überhaupt solche wären. Denn was hier gezeigt wird, liegt eben im Zeitgeist: Oberflächlig effekthascherisch, aber schließlich ohne entscheidende Tiefe. Etwas interessanter ist da schon jene schwierige Mutter-Tochter-Beziehung.

Filmisch befindet man sich ebenfalls in guten, aber eben auch nicht sehr guten Händen. Soll heißen: Macabro kann man sich alles in allem gut angucken. Lamberto Bava ist wahrscheinlich zufrieden mit seiner Leistung. Ein höherer Anspruch bestand und besteht nur extrinsisch. Aber das vielleicht nicht nur aufgrund seiner Namens, sondern auch aus besseren Gründen.

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