Das Haus der verlorenen Mädchen

Poster
Originaltitel:
Dværgen
Alternativtitel:
The Sinful Dwarf
Jahr:
1973
Eingetragen:
28.09.2013
IMDB-Wertung:
4,8/10
TMDB-Wertung:
5,1/10


Hannes schreibt:

Ex-Showgirls Lila (Clara Keller) vermietet die Zimmer ihrer Pension nicht an jeden. Sie will den erfolglosen Schriftsteller Peter (Tony Eades) bereits abweisen, als sie dessen frischangetraute Ehefrau Mary (Anne Sparrow) zu Gesicht bekommt – die beiden dürfen ins Dachgeschoss ziehen. Was die beiden nicht wissen ist, dass Lila und ihr Sohn, der zwergenwüchsige Olaf (Torben Bille) nicht so sehr von der Vermietung der Zimmer, als vielmehr der Vermietung junger Mädchen, die sie auf dem Dachboden eingesperrt und heroinabhängig gemacht haben, leben. In Mary sehen sie einen vielversprechenden potentiellen Neuzugang.

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Mary darf einziehen
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Olaf ist darüber erfreut

Während Peter weiter versucht, seine Manuskripte an den Mann zu bringen, versucht Hausfrau Mary den Tag ebendalls irgendwie herumzubringen. Sie wundert sich über die Ein- und Ausgehenden Männer, die seltsamen Geräusche sowie den anscheinenden Plüschtierfetisch Olafs. Peter nimmt ihre Befürchtungen natürlich nicht ernst. Als er aus Geldmangel unwissend selbst zum Drogenkurier für Dealer „Santa Claus“ (Werner Hedman) wird (Ironie des Schicksals), und deshalb ein paar Tage weg ist, schlagen Lila und Olaf zu: Mary wird auf den Dachboden umquartiert.

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Doch erstmal muss er…
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…einen neuen Schuss präparieren…

Häufig ist es ja so, dass besonders berüchtigte „Underground“-Filme ihrem Ruf bei tatsächlicher Betrachtung kaum gerecht werden. Beim Haus der verlorenen Mädchen ist das anders: Hier wird wirklich kompromisslos auf Sex, Gewalt und vor Allem Ekel gesetzt. Während sich die alternde Besitzerin des Hauses allabendlich alte, verblichene Kostüme aus besseren Zeiten überstreift und sich im Erdgeschoss betrinkt, zieht Olaf Spritzen auf und jagd sie nackten, bettelnden oder apathischen Frauen, die auf schmuddeligen Matrazen liegen oder gleich an der Wand angekettet sind, in die Hintern, begrapscht sie, führt „Kunden“ nach oben und kassiert sie ab.

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…und ansetzen…
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…denn die Kundschaft wartet nicht!

Der fratzenziehende Bille ist das Verkaufsargument des Films. Exploitation mit nackten Frauen gibt es wie Sand am Meer, aber nur wenige davon haben auch noch einen sadistischen Zwerg als Folterknecht. Dadurch driftet die Geschichte in teilweise absurde Regionen ab, die dem Gesamteindruck sehr zu gute kommen. Ebenso wie die Stellen, an denen einen (unfreiwillig) die Irrealität des Geschehens vor Augen geführt wird: Wenn einer Mittzwanzigerin Zöpfchen geflochten werden, um ein Kind zu spielen, dann kann man das schon beinahe als Verfremdungseffekt ansehen. Nicht, dass das irgendjemand beabsichtigt hätte, doch das ist ja auch eine Art von Unterhaltung, oder?

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