Flightplan – Ohne jede Spur

Poster
Originaltitel:
Flightplan
Jahr:
2005
Eingetragen:
23.04.2014
IMDB-Wertung:
6,3/10
TMDB-Wertung:
6,4/10


Hannes schreibt:

Ein Mensch verschwindet aus einer in sich abgeschlossenen Umgebung. Wie konnte das passieren? Oder ist es überhaupt passiert, denn eventuell bildet es sich die einzige Bezugsperson auch nur ein? Stoff für eine spannende Geschichte. Wenn man es denn richtig macht, was Alfred Hitchcock bereits in den 30er Jahren mit Eine Dame verschwindet hervorragend gelungen war (die Szene mit der Fingerzeichnung auf einer beschlagenen Scheibe wird sogar direkt zitiert). 2005 war Hitchcock leider schon lange tot und auch der Zeitgeist hatte sich recht weit von seinen Vorstellungen entfernt.

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Nächtliche Kabinendurchsuchung

So nimmt Jodie Fosters (im Film „Kylie“) Suche nach ihrer während eines Langstreckenfluges verschwundenen Tochter Julia (Marlene Lawston), von der natürlich keiner der anderen Passagiere etwas gesehen haben will und die auch nicht auf der Passagierliste auftaucht, trotz des klassischen Ansatzes und vielversprechenden Beginns leider mit steigender Laufzeit immer absurdere Formen an. Anstatt mit der Verunsicherung der Protagonistin und damit des Publikums auf emotional-psychologischer Ebene zu spielen – Manches spricht dafür, dass Julia gemeinsam mit ihrem Vater umgekommen ist und Kylie den Doppelselbstmord einfach nicht verarbeiten konnte – wird auf platteste Weise die Angst vor arabischen Terroristen ins Spiel gebracht. Doch selbst damit wäre man noch gut bedient gewesen. Denn was dann noch folgt, ist wohl ein heißer Kandidat für den absurdesten Plan aller Bösewichter der Filmgeschichte: Das (theoretische) Gelingen hängt von so vielen Zufällen und Annahmen unwahrscheinlichster Art ab, wie sie sich eigentlich kein gesunder Geist mehr ausmalen könnte.

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Triebwerksingenieurinnen kennen sich bekanntermaßen genauestens mit der exakten Verkabelung des gesamten Flugzeugs aus

Macht alles nichts, hätte Hitchcock gesagt: Solange die Inszenierung mitreißend und die Figuren sympatisch sind, sehen die Zuschauer darüber hinweg. Ob er tatsächlich solche Unwahrscheinlichkeiten gemeint hat, sei mal dahingestellt – Flightplan fehlt dieses Niveau an Inszenierung, das notwendig wäre, solche Scheunentore zu überspielen. Unglaublicher Schwachsinn!

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