Frankenstein schuf ein Weib

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Originaltitel:
Frankenstein Created Woman
Jahr:
1967
Eingetragen:
05.06.2010
IMDB-Wertung:
6,6/10
TMDB-Wertung:
6,4/10


Hannes schreibt:

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Hilf' mir doch mal mit der Satellitenschüssel!
Baron Frankenstein (Peter Cushing) gewinnt aus riskanten (Selbst)versuchen interessante Erkenntnisse über die Dualität von Körper und Seele und er entwickelt ein unzerstörbares Kraftfeld. Der Sinn der Sache: Er will die Seele eines Toten per Kraftfeld festhalten, seinen Körper "reparieren", und die Seele anschließend wieder "einpflanzen".

Die Chance, dies zu erproben, erhält er, als sein Assistent Hans (Robert Morris) für einen Mord, den er nicht begangen hat, zum Tode verurteilt wird. Er transferiert die Seele in den Körper von Hans' Freundin Christina (Susan Denberg), die nach der Hinrichtung verzweifelt Selbstmord begangen hat. Zwar kommt die Erinnerung nur langsam wieder, aber als alles Hans / Christina wieder klar wird, kennt er / sie nur noch ein Ziel: sich an den wahren Mördern zu rächen.

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Versammlung des Bösen
Mit Frankenstein schuf ein Weib driftet die Reihe weiter weg vom Ausgangsstoff als je zuvor. Es geht nicht mehr um Wissenschaft, sondern Mystik erhält in all dem Hin und Her um Seelen den Vorrang. Dabei bleiben viele Fragen unbeantwortet. Woher kommt beispielsweise die Schizophrenie des "Monsters"? Oder andersrum: Wo kommt die zweite Seele neben der Hans' her?

Baron Frankenstein wird neben der Hans / Christina – Geschichte zur Nebenrolle, die zwar für den Handlungsverlauf wichtig ist, aber ihn nicht selbst steuert. Einzig interessante Neuerung sind seine verkrüppelten Hände: Er braucht die Hilfe des Dorfarztes Hertz (Thorley Walters), um chirurgische Experimente durchzuführen. Eine Nachwirkung des explosiven Endes des letzten Teils?

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Monster der nächsten Generation
In dem Film finden sich, wenn auch in verfremdeter Form, viele der bekannten Motive wieder. So zum Beispiel der "neue Körper" für eine behinderte Person. Weitgehend ignoriert werden dagegen die sonst so deutlich hervorgehobenen Anpassungsschwierigkeiten eines Geistes in einem anderen Körper (was hier ja durch das gewechselte Geschlecht noch stärker hätte der Fall sein müssen).

Wirklich nachteilig wirken nur einige schauspielerische Leistungen. So wird einer der eigentlichen Mörder von Derek Fowlds gespielt. Aus der heutigen Sicht ist sein Gesicht natürlich durch die Serie Yes Minister vorbelastet, und als Fiesling kann man ihn sich einfach nicht vorstellen. Selbst, nachdem er einen Mann zu Tode geprügelt hat, wirkt er immer noch einfach nett.

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Rein medizinisch motivierte Fußmassage
Peter Cushing läuft dagegen wieder zu alter Form auf und holt alles aus seinen Szenen heraus. Im Gegensatz zum vorigen Film ist der Baron wieder ganz der kalte Wissenschaftler, dem menschliche Regungen fast völlig abgehen. Seine Aussage vor Gericht ist einfach köstlich, und ein paar gute Zeilen bringen auch die Szenen mit Dr. Hertz und Christina hervor.

Alles in Allem also wieder gute Unterhaltung, aber keiner der besseren Frankensteinfilme.

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