Hannes schreibt:
Als eine scheinbare Prostituierte mit einem Seidenstrumpf um den Hals geknotet tot aus der Themse gefischt wird, nimmt sich Sherlock Holmes (Rupert Everett) dem Fall an.Der Seidenstrumpfmörder bietet gute Unterhaltung, ist aber eine sehr „amerikanisierte“ Version des berühmten Detektivs. Everett schwelgt geradezu in plakativer Arroganz, Watson (Ian Hart) hat eine amerikanische Verlobte (Helen McCrory) dabei, die nebenbei Psychologin ist und somit für die Nachforschungen wichtig wird. Apropos Watson: Dieser ist immerhin ganz gut gespielt, Hart folgt nicht der „Comic Relief“-Charakterisierung, die seinerzeit Nigel Bruce eingeführt hat. Entsprechend auch die Kulissen und Schauplätze: London liegt permanent im dicksten Nebel. Alles so, wie man es sich clichéhaft vorstellt, aber eben nicht so, wie es sich Doyle vorgestellt hat.
So ein richtiger Sherlock-Holmes-Film ist Der Seidenstrumpfmörder also nicht. Stellt man sich diese Figur einfach als beliebigen anderen Ermittler vor und nimmt auch die sonstigen Details nicht so genau, dann kann man sich das aber gut angucken. Eine „sensationelle Neuverfilmung“, wie die DVD behauptet, ist es allerdings im doppelten Sinne nicht: weder „sensationell“, noch überhaupt eine „Neuverfilmung“.
Kommentare