Hannes schreibt:
Ungute Elemente halten Einzug in Daisy Town
Doch der Frieden hält nicht lange und die nächste Bedrohung lässt sich nicht mit ein paar gezielten Schüssen abwenden. Die Daltons – Joe (Franz Nicklisch), William (Dieter Kursawe), Jack (Jochen Schröder) und Averell (Hans Schwarz) – verbreiten auf eine ganz andere Art Angst und Schrecken. Man kann ihnen kein Verbrechen nachweisen und ihre Opfer sind dermaßen eingeschüchtert, dass sie keine Anzeige erstatten wollen. Als Joe, William und Jack sich sogar in die drei höchsten Ämter der Stadt – Bürgermeister, Richter und Sheriff – wählen lassen wollen, schlägt Luke ebenso trickreich zurück: Er flüstert Averell ein, seine Brüder würden ihn nur ausnutzen und entlarvt so die vier, so dass die Einwohner sie schließlich doch wieder aus der Stadt vertreiben.
Joe Dalton kann es nicht fassen: Die Indianer wollen ihn an die Behörden ausliefern
Für die erste Verfilmung des erfolgreichen belgischen Comichelden Lucky Luke bediente man sich nicht explizit bei den bereits veröffentlichten Alben. Diverse Handlungsmotive und sogar komplette Szenen kommen dem geneigten Leser trotzdem bekannt vor: Bereits in den 50er Jahren ließ sich beispielsweise Bösewicht Joss Jamon zum Bürgermeister eines Städtchens und seine Kumpanen in andere Ämter der Exekutive und Judikative wählen.
Ein weiteres Abenteuer geht zu Ende
Am meisten Spaß hat man mit Daisy Town natürlich, wenn man auch die Selbstbezüge auf die Lucky-Luke-Reihe versteht. Jedoch ist das keine notwendige Voraussetzung: Wenn die Konfrontation zwischen Siedlern, Indianern und Kavallerie zum Zirkus mit verteilten Rollen und die parabolische Konstruktion, in der sich Lukes Anstrengungen zur Rettung der Stadt schließlich zwar als erfolgreich, aber trotzdem nutzlos und ungedankt erweisen, die menschliche Natur entlarvt, dann trifft das humoristisch ins Schwarze. Luke selbst nimmt das mit dem für ihn typischen Gleichmut. Er reitet bereits neuen Abenteuern entgegen.
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