Hannes schreibt:
Spektakuläre Flucht an der Außenseite des fahrenden Zuges
„Wie schnell glauben Sie voranzukommen an mich gekettet?“ – ja, der offensichtliche Ehe-Witz folgt
Nun sind die feindlichen Agenten hinter Hannay her, dem nur noch die Möglichkeit bleibt, nun selbst nach Schottland zu reisen und sich mit dem Kontaktmann Annabellas zu treffen. Dabei ist ihm auch die Polizei auf den Fersen, die natürlich denkt, er habe Annabella ermordet. Schließlich verschlägt es ihn in das Haus Professor Jordans (Godfrey Tearle), den Hannay für diese Kontaktperson hält. Ein Fehler: Tatsächlich ist er der Mann mit dem fehlenden Finger – der Bösewicht. Eine Pistole wird abgefeuert, Hannay bricht zusammen – überlebt jedoch wie durch ein Wunder. Da er nun alles aufgeklärt glaubt, geht er zur Polizei. Doch diese schenkt seinen Anschuldigungen gegen ein angesehenes Mitglied der Gemeinde keinen Glauben und verhaftet ihn vielmehr als Mörder. So muss er wieder fliehen...
Völlig unbedarfter und unschuldiger Mann wird in eine Spionagegeschichte verwickelt – Hitchcocks Lieblingsthema. Dabei ist der Anfang tendenziell der schwächste Teil der Geschichte: Die Formel der Agentin, die quasi ihre „Pflichten“ an jemand anderen übergibt, bevor sie stirbt, wirkt etwas aufgesetzt. Doch das vergisst man angesichts der hohen Geschwindigkeit, die der Film dann vorgibt, jedoch schnell. In kurzer Abfolge folgt Szene auf Szene – dass das ganze recht episodisch ohne entscheidende Handlungsentwicklung abläuft, ist dabei Nebensache.
Beschweren kann man sich einzig und allein über den antiklimaktischen Schluss: Hier wird der „McGuffin“, also die technische Formel, die der Anlass des Ganzen war, tatsächlich explizit enthüllt – und ist natürlich letztlich nicht so spektakulär, dass man wirklich beeindruckt wäre. Das hat Hitchcock beispielsweise in Der unsichtbare Dritte durch das Ausblenden solcherlei Erklärungen mittels Flugzeuglärm besser geregelt.
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