Lili Marleen
- Originaltitel:
- Lili Marleen
- Jahr:
- 1981
- Eingetragen:
- 27.01.2024
- TMDB-Wertung:
- 6,3/10
Hannes schreibt:
Man hat es nie leicht mit Fassbinder. Sein Lili Marleen ist voll von dieser typischen Prätentiösität des Neuen Deutschen Films, wie beispielsweise die besonders künstlichen Studioszenen. Dann gesellen sich seine persönlichen Manierismen dazu. Die nichtdiegetische Musik, die geradezu absurd kommentierend eingesetzt wird, als wäre es eine sarkastische Distanzierung vom eigenen Werk. Das weichzeichnende Gegenlicht. Sein unglaublich selbstverliebter Auftritt. Es schreit alles derart nach Selbstüberschätzung, dass es stellenweise schwer zu ertragen ist.Doch anderswo gelingen ihm dann doch Kniffe, die wirken. Wenn die erste Radioausstrahlung des titelgebenden Lieds mit Kriegsszenen gegengeschnitten wird. Wenn jenes Lied während der Haft zum leiernden Alptraum wird. Beim Wiedersehen der beiden Protagonisten kommt es zu einer interessant inszenierten Sexszene. Und auch das Skript ist nicht zu verachten: „Ich singe doch nur ein Lied!“ Zusammenfassung des Selbstbetrugs einer ganzen Generation in einem einzigen Satz.
Ist dieses auf 11 gedrehte Melodram nun erträglich, bedeutungsvoll oder einfach nur eklig? Das hängt von der Tagesform der Zuschauer ab.
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