Quatermain – Auf der Suche nach dem Schatz der Könige

Poster
Originaltitel:
King Solomon's Mines
Jahr:
1985
Eingetragen:
01.05.2024
TMDB-Wertung:
5,5/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Afrika um 1913: Die Amerikanerin Jessie Huston bittet den Abenteurer Allan Quatermain ihr bei der Suche nach ihrem verschollenen Vater zu helfen. Bald finden sie heraus, dass der Archäologe offenbar entführt wurde, da er von einem geheimnisvollen Schatz wußte. Abenteuerfilm basierend auf dem Roman "König Salomons Schatzkammer" von Sir Henry Rider Haggard.

Hannes schreibt:

Das Asylum der 80er Jahre war Cannon. Kostengünstig drehten sie Imitationen großer Hollywoodproduktionen oder aber andere Genrestoffe herunter. Manchmal ganz gut. Aber vielfach zum Vergessen. Oder auch mal so richtig schlecht. Für Quatermain, ihr Indiana-Jones-Rip-Off, kann man ihnen dabei gar nicht mal so böse sein, denn jene Reihe wollte ja, unabhängig von ihren Qualitäten, auch überhaupt nicht originell sein. Hob aber das inszenatorische und erzählerische Niveau derlei Abenteuergeschichten auf eine neue Stufe.

Jenes kann man von Cannons Quatermain nicht behaupten. Wiederum: Will es gar nicht. Im Guten wie im Schlechten war allen Beteiligten anscheinend klar, dass man nach ernsthaften Kriterien nicht werde mithalten können. Also entschied man sich, eine abgedrehte Parodie daraus zu machen. Oder das, was man für eine solche hielt.

Wie viel der dem Vernehmen nach vom deutschen Verleih kaputtgeschnittenen deutschen Version anzulasten ist, sei mal dahingestellt. Doch ein durchgehender dramaturgischer Spannungsbogen ist nicht erkennbar. Nach Sinn zu suchen, nach Zusammenhang, ist müßig. Stattdessen springt man von Setpiece zu Setpiece. Manche davon gar nicht mal so verkehrt. Andere… na ja. Was man wohlwollend als Transkription episodischer Groschenromane oder Kinoserials interpretieren könnte. Oder bei schlechterer Stimmung als höchst faule Schreiberei abtut.

Die höchst rassistische Weltzeichnung, in der alle Menschen dunklerer Hautfarbe entweder „liebenswerte Idioten“ oder Menschenfresser sind, in der eine blonde Frau von „Eingeborenen“ direkt zur Göttin ernannt wird usw., fällt da angesichts der Farce gar nicht groß ins Gewicht. Das Genick brechen dem Film eher die Darsteller. Sharon Stone bekommt die Balance in den ganzen Albernheiten einigermaßen ernsthaft zu spielen noch gut hin. Richard Chamberlain – verkörperte Demonstration, dass in den 80ern noch eine große Kluft zwischen den Stati Fernsehstar und Kinostar bestand – dreht dagegen über alle Maßen auf. Zieht Fratzen, versucht sich an einem jungenhaften Grinsen, aber wirkt dabei trotz bemerkenswerter Fitness leider nur noch alt. Herbert Lom und John Rhys-Davies kann man für ihre Rollen nur bedauern. Und den Rest kennt man nicht.

Es verhält sich also in etwa so, wie in der Unterscheidung der besser und schlechter gelungenen ZAZ-Komödien der gleichen Zeit. Diejenigen, die bis heute positiver im Gedächtnis geblieben sind, feuern eine Unmenge an Blödsinn ab. Sind aber im Kern ernsthaft gespielt. Während die reinen Gaga-Feste eben nicht überdauert haben. Chamberlain als Quatermain fällt leider in letztere Kategorie.

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