Das Geheimnis der gelben Narzissen

Poster
Originaltitel:
Das Geheimnis der gelben Narzissen
Jahr:
1961
Eingetragen:
26.05.2024
TMDB-Wertung:
5,8/10


TMDB-Inhaltsangabe:

Großalarm bei der Londoner Polizei: Ein offensichtlich wahnsinniger Mörder hat innerhalb kürzester Zeit drei junge Frauen umgebracht. Jedes Mal hinterließ der Täter einen Strauß gelber Narzissen am Ort des schrecklichen Geschehens. Oberinspektor Whiteside übernimmt die Ermittlungen. Jack Tarling - Agent einer internationalen Fluggesellschaft - und der geheimnisvolle Chinese Ling Chu glauben allerdings nicht an die Tat eines einzelnen. Erst recht nicht, als sie nur knapp einem Bombenanschlag entkommen, der eine gerade erst entdeckte Lieferung geschmuggelten Heroins vernichtet. Immer mehr scheint sich der Verdacht der beiden zu bestätigen, dass die rätselhafte Mordserie im Zusammenhang mit dem Drogenhandel steht. Oberinspektor Whiteside hält zunächst an seiner These fest, bis auch seine Spuren in einen verruchten Club und zu dessen Besitzer - einem reichen Londoner Geschäftsmann - führen.

Hannes schreibt:

Auf dem Papier stimmt hier eigentlich alles. Es geht um Drogenhandel. Die im Lolita-Club 2.0 arbeitenden jungen Damen sind allesamt von bösen Fieslingen abhängig gemacht worden. Christopher Lee im Yellowface gibt vorgeblich den Sidekick des Hauptermittlers Joachim Fuchsberger, scheint aber seine eigene undurchsichtige Agenda zu verfolgen. Und doch funktioniert es nicht so richtig. Vielleicht ist es die langsam eintretende Ermüdung mit den Edgar-Wallace-Versatzstücken. Vielleicht helfen zur Erklärung aber auch zwei andere Beobachtungen.

Erstens stellt der Film viel stärker als vorige die Morde an sich in den Mittelpunkt. Wird damit sozusagen die Blaupause dafür, was später in Italien ein ganz neues Genre werden sollte. Kann dabei aber keineswegs so weit gehen im Gewaltgehalt. Und es fehlen die suggestiven Bilder, die große Dynamik, die derlei Filme interessant machen sollten.

Überhaupt ist die gesamte Inszenierung reichlich behäbig. Viel zu viele sprechende Menschen in uninteressant dekorierten Räumen. Und das, obwohl man hierfür dank britischer Koproduktion das eine mal an echten Londoner Schauplätzen drehen konnte (unter dem Titel The Devil’s Daffodil produzierte man gleichzeitig, mit ausgetauschten Hauptdarstellern, aber ansonsten identischem Ensemble, eine englische Version)!

Womit sich die tiefere Frage stellt: Ist Authentizität überhaupt ein Qualitätskriterium in eskapistischen Filmen? Schauen wir diese nicht vielmehr für die große „Filmrealität“? Also jene erkennbare Künstlichkeit, die uns in sicherer Distanz zu dem Gezeigten hält?

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