Hannes schreibt:
Dr. Orloff, sein erster großer Erfolg, begleitete Jess Franco durch seine frühe Karriere. Für diesen späten Nachfolger gelang es ihm, ein beachtliches Ensemble von B-Stars zusammenzubekommen und auch das Budget war wohl höher als sonst gewohnt. Also thematisch, strukturell (die Orloff-Filme gehörten immer zu den logischst aufgebauten Francos) und auch ausstattungstechnisch beste Voraussetzungen!Flamand ist bei den Patientinnen mittleren Alters beliebt
Er selbst nimmt lieber die Temperatur bei Frischfleisch
Doch natürlich ergeben sich für die sympatischen Helden doch noch ein paar Komplikationen. Flamands stummer Assistent (Gérard Zalcberg) kann sich nicht beherrschen, vergewaltigt Barbara und beschädigt dabei ihr Gesicht! Außerdem traut sich Flamand selbst die Operation nicht zu und sucht deshalb den Rat Orloffs. Jener empfiehlt seinen alten Mentor, den KZ-Arzt Moser (Anton Diffring). Dessen erster Operationsversuch geht jedoch gründlich schief: Trotz seiner Spezialtechnik, zu Zwecken stärkerer Gesichtsspannung bei vollem Bewusstsein der Spenderin (Amelie Chevalier) zu schneiden, fällt das organische Objekt der Begierde auseinander! Gut, dass es dem attraktiven Pärchen Flamand/Nathalie leicht fällt, in Diskos beliebig weitere Opfer (Florence Guérin) aufzugabeln.
Die ganz spezielle Patientin wartet
Schreiten wir zur Operation!
Neben der hochgeschraubten Brutalität unterscheidet natürlich noch das dick aufgetragene Zeitkolorit Faceless von den klassischen Orloff-Filmen. Jene waren ja stilistisch noch eher im historisierenden Grabräuberstil inszeniert. Hier wird man dagegen mit poppigen Kostümen, aufgetürmten Frisuren und bunten, von entsprechender Musik untermalten Diskos nur so erschlagen – eine sehr schöne Variation! Abgerundet wird die Sache von einem gelungenen Ende. Schön, zur Abwechslung dann doch mal wieder Francos Handschrift in einer (verhältnismäßig) großen Produktion zu sehen!
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