Hannes schreibt:
Meta-Alarm!
Auch andere Videospiele werden angespielt
In dieser Schule geht es albern zu
Wie kann das sein? An Werktreue beim Plot kann es mangels solchem in der Vorlage nicht liegen. Auch optisch kann die offizielle Version bezüglich des Charakterdesigns punkten – die Future Cops, die natürlich auch auf andere Namen hören, sind eigentlich – da allesamt Chinesen – nicht wiederzuerkennen. Aber was war es denn, was das Videospiel ausgezeichnet hatte? Richtig, die bizarren Spezialfähigkeiten der Kontrahenten. Und jene kommen sehr prominent vor und sind ganz amüsant inszeniert.
Als Verfilmung ist Future Cops also sehenswert, doch das macht ihn noch lange nicht automatisch zum guten Film. Denn Wiedererkennungswert ist ja nicht alles. Bietet der Film erzählerisch interessante Charaktere, einen spannenden Konflikt usw. usf.? Ist er filmisch effektiv inszeniert? Schwierig. Oder zumindest für westliche Gemüter sehr gewöhnungsbedürftig, da sowohl Inhalt, als auch Stil wohl eben ostasiatischen Konventionen folgen. Die inhaltliche Überraschung dabei: Den Großteil der Laufzeit bekommt man nicht etwa einen Actionfilm, sondern eine Highschool-Comedy zu sehen. Wie kommt's?
Bald übernimmt „General“ den Direktorenposten
Warum nennt sich diese Vereinigung eigentlich „Future Cops“?
Es fliegen die Fetzen
Der Mann, der später zum harten Hund werden wird, ist in jungen Jahren ein ziemlicher Versager. Das beginnt damit, dass er überhaupt als Endzwanziger noch die Schulbank drückt! Dort von den unvermeidlichen „Bullies“ dauergehänselt wird. Keine Freundin finden kann. Usw. Die Cops schleichen sich als Schüler und Lehrer getarnt ein und müssen ihn auch überhaupt erstmal identifizieren. Was natürlich alles überhaupt keinen Sinn ergibt. Unter Anderem fußt die Handlung fundamental auf der Annahme, weder Geburtsname, noch Alter des prominenten Richters seien den Zukunftsbehörden bekannt.
Doch solche Fragen zu stellen läuft kritiktechnisch ins Leere in einem Film, der sich plattesten, stellenweise geradezu dümmlichen Albernheiten verschrieben hat. Wenn gekalauert wird, was das Zeug hält. Wenn man sich über das eigene (übernommene) Charakterdesign lustig macht, indem man die Haare des einen Mitstreiters als Besen benutzt. Dessen einer Darsteller anscheinend hauptberuflich Schlagersänger ist, so dass der Charakter urplötzlich eine Liebesschnulze von sich gibt. Oder wenn reale und bizarre Fantasieszenen nahtlos ineinander übergehen, so dass man das jeweils immer erstmal bemerken muss. Und in dessen Finale mit einem Handstreich praktisch alle bislang aufgetretenen Personen mal eben zu den restlichen Superhelden der Vorlage werden.
Um das alles positiv zu rezipieren, muss man schon neben einer gehörigen Dosis kultureller Offenheit und Verständnis ganz sicher auch die richtige Stimmung mitbringen. Belohnt wird man dann mit Ultra-Kitsch, der immer wieder überrascht und mit dem ebenfalls albernen Quellmaterial liebevoll umgeht. Was ja auch an sich schon etwas wert ist.
Kommentare