Hannes schreibt:
2022 wird immer noch Computer Space gespielt
Zu ersterer Gruppe gehört William R. Simonson (Joseph Cotten), Vorstandsmitglied von Soylent. Unvermittelt schickt er all seine Angestellten unter Vorwänden aus dem Haus. Eine abgerissene Erscheinung betritt das Apartment und nach einer kurzem, resignierten Unterhaltung schlägt er den Kopf des sich nicht wehrenden Simonson ein. Der Polizist Thorn (Charlton Heston) und sein Partner Sol Roth (Edward G. Robinson) werden mit dem Fall betraut. Dass es kein einfacher Raubmord ist, wird schnell klar. Doch was steckt dann dahinter?
Eingehende Recherche
Die oberflächlig angeschnittenen Themen (wie eben Überbevölkerung und Umweltzerstörung) konnten in der Kombination „frühe 70er Jahre“ und (insbesondere) „USA“ vielleicht gerade noch „progressiv“ wirken. So richtig sorgen sie aber nicht für Spannung. Die beste Idee des Films ist es noch, Ideen wie Bürger- oder Frauenrechte als das darzustellen, worauf die Gesellschaft in Krisensituationen als erstes automatisch verzichtet (Menschen werden mit Baggern aus dem Weg „geräumt“, Frauen gehören als „Möbelstücke“ zu den Mietwohnungen der Superreichen dazu) und somit in dunklere Zeiten zurückfällt.
Überschüssige Menschen werden abtransportiert
Dass dann auch noch eine extremst reaktionäre Gestalt wie Charlton Heston die Hauptrolle übernimmt, macht es auch nicht gerade besser. Wie er in seinem Matrosenkostüm herumstolpert, wirkt geradezu lächerlich, seine Liebesgeschichte mit dem „Möbelstück“ des Toten (Leigh Taylor-Young) aufgesetzt und unnötig. Alles in Allem also ein zutiefst überbewerteter Film, den man sich allein aufgrund seines Rufes angucken „muss“.
Kommentare