Cyber Games

Poster
Originaltitel:
Virtual Seduction
Alternativtitel:
Cybersex
Jahr:
1995
Eingetragen:
26.08.2024
TMDB-Wertung:
3,6/10


Hannes schreibt:

Der arme Jeff Fahey. Das Stigma des Rasenmähermanns konnte er nie mehr loswerden. Und so musste er für's amerikanische Fernsehen hier wieder in virtuelle Realitäten abtauchen. In einem Film, der anscheinend auch unter dem Titel Cybersex firmiert. Oha.

Die Film-Noir-Erzählung aus dem Off und die anfängliche Bebilderung machen dabei gar nicht mal so einen schlechten Eindruck. Und es steckt trotz aller Plakativität ein ernstzunehmendes Thema drin: Der Protagonist gerät immer mehr in die Fänge der bereits verlorenen, unwiderbringlichen Vergangenheit, der zu Gunsten er die Realität der Gegenwart irgendwann aufzugeben in Gefahr gerät. Im Kern geht ja, abseits des schmerzlich unwitzigen und blöd-kitschigen Endes, gar nicht um virtuelle Realität, Cyberspace oder was auch immer Technisches, sondern um einen menschlichen Grundkonflikt. Festhalten, loslassen, leben…

Drehbuch und Inszenierung sind natürlich höchst ungeschickt in der Vermittlung dieses Stoffes. Die neue Partnerin (Ami Dolenz) ist nicht nur ein makelloser Mensch, sondern auch höchst attraktiv. Von der Beziehung mit der Verlorenen (Carrie Genzel) erfährt man dagegen wenig, so dass die rückwärtsgewandte Besessenheit schwer nachzuvollziehen ist. Der physische Verfall des Protagonisten wird allein durch einen schlechten Haarschnitt und ein blasses Gesicht dargestellt – die diversen Aufschreie anderer Charaktere, wie schrecklich Fahey aussehe, sind nicht nachvollziehbar. Und geradezu lachhaft wird es, wenn der Bösewicht (Frank Novak) seinem Mitarbeiter (Meshach Taylor) seinen ganzen fiesen Plan erklärt: Selten derart steife Darsteller gesehen, denen wirklich keinerlei Spannung aufzubauen, keinerlei Emotion rüberzubringen gelingt.

Und trotz Allem: Die Erwartungen locker übertroffen.

Kommentare



:
:
Botverifikation:
: