Hannes schreibt:
Filme über eingebildete oder echte Subkulturen sind meist peinlich. Von außen betrachtet werden ausschließlich Clichés bestätigt und einer Betrachtung von Innen halten sie selbst bei oberflächligster Betrachtung nicht mal fünf Sekunden stand. So muss man dann auch hier Dialoge ertragen wie:„Wie hast du ihr Access Control überwunden?“
„Ganz einfacher Exploit.“
„Ach, kannst du etwa Maschinensprache lesen?“
Vor dem Computer
Der Hauptplot besteht aus einer Erzählung in der Erzählung – „Hacker“ Benjamin (Tom Schilling) berichtet einer Ermittlerin (Trine Dyrholm) von den Aktivitäten seiner Gruppe (Elyas M'Barek, Wotan Wilke Möhring und Antoine Monot Jr.). Wodurch das Thema gesetzt wäre: Ein unzuverlässiger Erzähler berichtet den Zuschauern genau das, was er uns verkaufen möchte. Er bestimmt die Darstellung sämtlicher Charaktere, inklusive seiner Selbst. Berichtet clichéhaft, wo er Clichés verkaufen möchte, und baut kleine Details ein, die am Wahrheitsgehalt all dessen zweifeln lassen.
Im Computer
Es sind aber vor allem die Details, die nicht zu stimmen scheinen, und aufmerksame Zuschauer stutzen lassen, die den Reiz der Geschichte ausmachen. In einer Geschichte über Manipulation wird wiederum manipuliert – sehr doppelbödig, wodurch der Film nach leichten Anfangsschwierigkeiten deutlich an Fahrt aufnimmt. Einzig schade, dass ganz am Ende der Mut fehlte, den Zuschauern diese Aufmerksamkeit und Intelligenz auch zuzutrauen, so dass dann zentrale Stellen verbal erklärt und sogar nochmal mit Rückblenden erläutert werden, damit es dann auch der letzte kapiert. Man kann sich mit Massentauglichkeit auch schaden.
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