Diese Geschichte wäre, würde sie zeitlich linear erzählt, ein Drama. Doch durch einen einfachen Kniff wird sie zum Thriller: Man steigt kurz vor Ende ein und zeigt aus der Vorgeschichte nur Schlaglichter. Es besteht also Zeitdruck und dadurch baut man Suspense auf.
Stellvertretend für die Zuschauerschaft durchlebt die durch Krankheit ans Bett gefesselte Leona (Barbara Stanwyck) die relevanten Rückblicke in Form von Erinnerungen oder Berichten. Anlass ist ein durch eine Fehlverbindung aufgeschnapptes Telefongespräch, in dem anscheinend zwei Männer einen akut bevorstehenden Mord besprechen. Natürlich glaubt ihr bei der Polizei niemand, doch sie steigert sich immer mehr in die Sache herein. Zu Recht, denn langsam häufen sich die Hinweise darauf, dass sie persönlich betroffen sein könnte.
Aufs Wesentliche reduziert erfährt man also das Drama um Leona. Man erfährt davon, wie sie im Luxus aufgewachsen ist und es immer gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen. So auch mit der Wahl des eigentlich nicht standesgemäßen Henrys (Burt Lancaster) als Ehemann, den sie vorher wie selbstverständlich einer Konkurrentin (Ann Richards) ausspannte. Wie sie Henry eine Stellung in der Firma ihres Vaters besorgte.
Aber in all diesen Rückblicken schimmert bereits mehr oder weniger subtil durch, was eventuell nicht stimmen könnte, was die Probleme und damit Auslöser der momentanen Situation sind. Gemeinsam mit den Zuschauern entwickelt sich also langsam Leonas Erkenntnisstand. Mit anderen Worten: Die Erzählung entwickelt sich organisch, die Enthüllungen folgen einem sinnvollen Takt und sind nicht in unangenehmem Maße vorhersehbar oder unvorhersehbar.
Das liegt auch daran, dass man die Geschichte ja gemeinsam mit Leona erlebt. Man schaut zu, wie ihr so simples Weltbild langsam in sich zusammenfällt – da die Welt, die sie um sich herum gebaut hat, bereits zusammengefallen ist. Und im wirklich letzten Moment des Films schafft man dann auch noch die Wendung, sie auf menschlicher Ebene doch noch sympatisch genug zu machen, dass ihr finales Schicksal nahegeht – auch, wenn die späte Reue natürlich zu spät kommt, sie zu retten.
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