Augenzeugin

Poster
Originaltitel:
Augenzeugin
Jahr:
2008
Eingetragen:
16.01.2015
IMDB-Wertung:
5,7/10
TMDB-Wertung:
6/10


Hannes schreibt:

Marie Aldenhoven (Rike Schmid), Chefin der von ihrem Vater geerbten Bank, schiebt mal wieder Überstunden. Sie wird auf das einzige andere noch erleuchtete Fenster des Glastempels aufmerksam und beobachtet dort ein Handgemenge, das sie für einen Mord hält. Doch der Sicherheitsdienst (Benjamin Sadler) kann nichts entdecken, tippt eher auf ein Liebespaar, das sich den „Bürokick“ geben wollte.

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Doch Marie lässt die Sache nicht los und sie findet tatsächlich Hinweise auf eine verschwundene Malerin (Sylvia Habermann), die sich an dem Tag in der Bank befand und die sogar privaten Kontakt mit ihrem Co-Boss und Ehemann (Herbert Knaup) hatte. Oder ist es doch alles nur eine Wahnvorstellung, eine Verschärfung ihrer allnächtlichen Alpträume?

Leider stellt sich das gleiche dramaturgische Problem wie schon in thematisch gleich gelagerten Klassikern (Zeugin des Mordes) ein, und das in verschärfter Form: Man vertraut nicht darauf, dass der Stoff der Zeugin, die langsam an sich selbst zu zweifeln beginnt, stark genug ist, oder weiß zumindest nicht, wie man allein damit die Laufzeit füllen kann.

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So wird die solide Ausgangssituation von Augenzeugin immer weiter überfrachtet mit lächerlichen Kindheitstraumata und völlig absurden Historien zwischen praktisch allen Handlungsträgern. Dass die Protagonistin mit einem mehr als doppelt so alten ehemaligen Geschäftspartner ihres Vaters verheiratet ist – na ja, vielleicht noch ok. Dass dieser aber auch noch auf andere Weise mit der Familie verbandelt war in der Vergangenheit – warum? Und der Wachmann, mit dem Marie nebenbei noch eine funktionslose Affäre hat, war in die verdrängte frühere Geschichte natürlich auch verwickelt. Diese Frau scheint ein Talent dafür zu haben, sich mit solchen Typen zu umgeben. Und auch, etwas mehr aus der eigenen Vergangenheit zu verdrängen, als man wirklich glauben mag.

Aber ob nun glaubwürdig oder nicht: Der Hauptpunkt ist, dass all dies überhaupt nicht notwendig gewesen wäre! Die Grundkonstellation wäre für sich stärker gewesen, als alle albernen pseudo-freudschen Traumata, die man dazugedichtet hat!

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