Ich – Ein Groupie

Poster
Originaltitel:
Ich – Ein Groupie
Jahr:
1970
Eingetragen:
19.02.2015
IMDB-Wertung:
4,5/10
TMDB-Wertung:
4,9/10


Hannes schreibt:

Vivian (Vivian Weiss) und Vicky (Ingrid Steeger) sind Groupies. Musiker Stewart (Stewart West) lässt letztere standesgemäß trotz anderweitiger Versprechungen kommentarlos sitzen. Anlass für eine Rundreise quer durch Europa: Nie weiter als bis zur nächsten Station planend kämpfen sich die beiden jungen Frauen in Richtung Berlin vor, wo das große Idol angeblich auftreten soll.

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Zuerst folgt die Reise dabei ganz logischen Bahnen: Man beschafft sich immer wieder Reisebudget durch kleine Gaunereien (Drogenschmuggel, Diebstahl), besucht an den Stationen die Nachtclubs, um dort mit einem der Musiker anzubandeln und bei ihm eine Nacht unterzukommen usw. Und konsumiert ordentlich Drogen.

Mit letzterem sowie einer Begegnung mit den Hell's Angels zerfällt der rote Faden aber dann recht abrupt. Nur noch schwierig sind die sich teilenden Wege der beiden nun nachvollziehbar und nach einem wirren satanistischen Ritual im Keller Rolf Edens ist dann auch unvermittelt Schluss.

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Vielleicht ist das gewollt: Die fasernde Struktur könnte den Realitätsverlust der Protagonistinnen reflektieren. Doch so richtig klappt das nicht, denn der Übergang ist nicht schleichend, sondern ziemlich plötzlich. Ebenso schwach ausgearbeitet ist die Spannung zwischen dem erfahren-abgebrühten Groupie Vivian und der „jungfräulichen“ Vicky.

So wirkt der große „Schock“ am Ende wie für die Zensurauflagen aufgesetzt: Wer eine freie Sexualität lebt und Drogen konsumiert, gehört nach den etablierten Moralvorstellungen der Zeit bestraft – und wenn man genau dieses Leben vorher noch so sehr glorifiziert hat.

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