Dr. Zyklop

Poster
Originaltitel:
Dr. Cyclops
Jahr:
1940
Eingetragen:
06.05.2015
IMDB-Wertung:
6,5/10
TMDB-Wertung:
6,1/10


Hannes schreibt:

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Riesenmonster, Minimenschen – eigentlich der Stoff der 50er Jahre. Dr. Zyklop darf insofern als Vorreiter gelten, denn bereits hier darf ein verrückter Wissenschaftler (Albert Dekker) – als solcher dadurch charakterisiert, dass er gleich in der Anfangsszene einen widerspenstigen Kollegen um die Ecke bringt – nach erfolgreichen Experimenten an Tieren eine Gruppe unfreiwilliger menschlicher Versuchsobjekte mittels der unbekannten Kräfte der Radioaktivität auf Handtellergröße schrumpfen.

Groß Handlung folgt daraufhin dann auch gar nicht mehr. Durch Verpflanzung des Ortes in den peruanischen Regenwald spart man sich zusätzliche Charaktere oder aufwändige Kulissen. Die Gefahren sind nachvollziehbarer Natur (die Hauskatze des Bösewichts, ein Alligator, im Sturm umstürzende Bäume) und die Herausforderungen ebenfalls (die Tür der Hütte muss geöffnet, das Kanu zu Wasser gelassen werden). In der Protagonistengruppe sind die üblichen Standardcharaktere vertreten: der verborte Konkurrent/Kollege des Irren (Charles Halton), der jugendliche Liebhaber (Thomas Coley), sein Love-Interest (Mary Robinson) sowie der „witzige Eingeborene“ (Frank Yaconelli).

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Im Gegensatz zu den entsprechenden Filmen der 50er, wo dieses Genre sich dann deutlich auf dem B- oder C-Niveau bewegte, scheint man hier jedoch noch einigen Produktionsaufwand getrieben zu haben. Dr. Zyklop ist nicht nur in Farbe gedreht, sondern es reichte sogar für eine Oscarnominierung für die Spezialeffekte. Wobei sich letztere auf die bekannten und mit heutigem Auge als solche deutlich erkennbaren Tricks beschränken: Splitscreen, Action vor der Leinwand, eine riesenhafte (unbewegliche) Handattrappe usw.

Was ja aber in gewisser Weise den Charme einer solchen Produktion ausmacht. Die nach heutigen Maßstäben eher unbeholfenen Trickeffekte, die teilweise köstlichen Kulissen und Kostüme (der Strahlenschutzanzug!), das simple Rollenverhalten der handelnden Personen – all das baut Distanz auf, so dass man sich darüber nicht ärgert, sondern es amüsiert hinnimmt. In einem allzu glattgebügelten aktuelle Film würde man sich ärgern, weil man befürchten müsste, es sei alles ernst gemeint. Dr. Zyklop ist dagegen sofort als reine Fantasy erkenn- und damit als solche bewertbar.

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