Dr. Terrible's House of Horrible

Poster
Originaltitel:
Dr. Terrible's House of Horrible
Jahr:
2001
Eingetragen:
03.08.2010
Bearbeitet:
25.10.2020
IMDB-Wertung:
7,2/10
TMDB-Wertung:
7,3/10


Hannes schreibt:

Dr. Terrible's House of Horrible ist eine kurzlebige, aber dennoch sehr lustige Serie – lohnenswert, sofern man grob mit den Vorbildern vertraut ist. Da es nur sechs Folgen (in jeder übernahm Autor Steve Coogan die Hauptrolle) gab, kann man sie jede für sich kurz beschreiben. Vielleicht war die Zielgruppe einfach zu klein, sonst hätte es gerne noch weitergehen können.

And Now the Fearing...

Anfang der 70er Jahre: Millionär Denham Denham (Coogan), der Architekt Masters (Alexander Armstrong) und die Kunstkritikerin und Journalistin Stephanie Wise (Julia Davis) bleiben in einem Fahrstuhl stecken. Die unheimliche Situation bringt sie dazu, ihre Albträume der letzten Nacht zu erzählen, die alle mit ihrem Tod enden...

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Obwohl ja eigentlich bereits die gesamte Serie das „Anthologie“-Format, das in den 70er Jahren das Horrorgenre (vor Allem seitens Produktionsfirma Amicus) bestimmte, nachempfindet (schon der Name der Serie ist eine Anspielung auf Dr. Terrors House of Horrors/Die Todeskarten des Dr. Schreck), hat bereits die erste Folge (die insgesamt ja gerade mal 30 Minuten währt) noch eine Unteraufteilung in vier weitere Geschichten. Am Amüsantesten in hierbei jedoch die „Rahmenhandlung“, in der unter Anderem die Misogynie und das Klassendenken der Filmindustrie der Zeit aufs Korn genommen wird.

Frenzy of Tongs

Anfang des 20. Jahrhunderts muss der Abenteurer Nathan Blaze (Coogan) sich mit der „gelben Gefahr“ im Herzen Londons herumschlagen: Der unheimliche Hang Man Chang (Mark Gatiss) will das britische Empire von Innen zerstören und so die Weltherrschaft übernehmen.

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Die Satire der Fu Manchu-Geschichten (mit einer ordentlichen Portion Jason King) lebt (neben Sexwitzchen) von Metahumor: Der abgrundtief böse Chinese wird natürlich von einem Briten gespielt usw.

Curse of the Blood of the Lizard of Doom

Ein schottischer Wissenschaftler (Coogan) steht kurz vor einem Durchbruch: Mit Hilfe der Heilkräfte der Echsen will er menschliche Verbrennungsopfer heilen. Allerdings gibt es noch Nebenwirkungen...

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Frankensteinmotivik, Dr.-Who-Kostüme und an jeder Ecke fünf Anspielungen aufs stolze Schottentum – auch ohne ganz deutliches Vorbild funktioniert die Folge.

Lesbian Vampire Lovers of Lust

Das frischverheiratete Ehepaar Hans und Carmina Brocken (Coogan und Sally Bretton) ist auf Hochzeitsreise in den Karpaten unterwegs. Sie geraten ins Schloss der Gräfin Kronstien (Ronni Ancona), die sich deutlich für Carmina interessiert...

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Neben zahlreichen Motiven aus allen möglichem Dracula-Filmen aus den Hammer-Studios bezieht sich Lesbian Vampire Lovers of Lust primär auf die sogenannte „Karnstein-Trilogie“ (Gruft der Vampire, Nur Vampire küssen blutig und Draculas Hexenjagd). Der Clou: Der Auftritts Honor Blackmans und ein vampirisches Zwillingspärchen (Hayley Henderson und Sarah Henderson) gibt es auch.

Voodoo Feet of Death

Einem Tänzer (Coogan) wird seine eigene Eifersucht zum Verhängnis: Auf der Spur seiner Frau (Sarah Alexander) werden ihm die Füße von einer gigantischen Schere (dem Schild eines Schneiderladens) abgeschnitten. Zwar bekommt er neue Füße transplantiert, aber seine professionelle Karriere ist vorbei. Und auf den Füßen scheint ein Fluch zu liegen...

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Diese Folge fällt insofern etwas aus der Reihe, dass das Vorbild Orlacs Hände nicht aus dem Großbritannien der 50er-70er Jahre stammt, sondern aus dem deutschen Expressionismus.

Scream Satan Scream!

Ein Hexenjäger (Coogan) bereist mit seinem Assistenten (Warwick Davis) durch die Lande. Er hat seine ganz eigenen Methoden, Hexen zu erkennen, die zu verbrennen sind...

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Der Witz dieser Folge: Die Handlung („Hexenjäger missbraucht seine gesellschaftliche Stellung, um junge Frauen zum Sex zu zwingen“) ist praktisch exakt die gleiche, wie im ernsthaften Der Hexenjäger – trotzdem funktioniert es sowohl im originalen Film, also auch als Komödie, wie hier.

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