Hannes schreibt:
Freunde für's Leben
Das Training ist nicht zimperlich
Endlich gehört man dazu
Die Geschichte ein paar gutaussehender, junger Menschen (u.A. Casper Van Dien, Denise Richards, Dina Meyer, Patrick Muldoon und Doogie Howser Neil Patrick Harris), die nach der Highschool in die Armee eintreten, um blutigst gegen böse Weltrauminsekten zu kämpfen, ist in ihrer Satire äußerst trocken. Die Geschichte entspricht ziemlich genau Top Gun, aufbereitet mit Motiven anderer Action-/Militärfilme der 80er und 90er Jahre mit ihrem US-Hurra-Patriotismus.
Wodurch die Bedeutung des Kontexts, in dem ein Film rezipiert wird, deutlich wird. Durch mehr als ein Jahrzehnt positiv konnotierter faschistoider Filmbotschaften, in deren Tradition sich Starship Troopers stilistisch stellt, ist die eigene Moral nicht mehr so klar. Trotz SS-Uniformen, Werbefilmen, in denen Kinder mit Waffen versorgt werden oder „Es hat Angst“ – Jubel!
Starship Troopers setzt auf Protagonisten, die wahrscheinlich noch nicht einmal selbst merken, was sie da überhaupt verbrechen. Wenn man Van Dien in die ausdruckslosen Augen seines Gilette-Gesichts schaut, dann findet man da nur Leere. Es könnte gute Schauspielkunst sein, um eben jene trockene Satire perfekt rüberzubringen. Doch bedenkt man, dass Van Dien in Starship Troopers 3 auch wieder dabei war, dann ist das wohl zu bezweifeln.
Man könnte beinahe glauben, es sei nicht ganz ernst gemeint
Invasion zur Luft…
…und zu Lande
Wie auch bei Full Metal Jacket muss man sich fragen, ob die reine Imitation etwas Bekannten schon als Satire durchgehen kann. Wenn in der ersten Hälfte dümmliche US-Highschoolclichés ausgepackt und in der zweiten endlos gemetzelt wird, wo bleibt dann die Satire? Satire, die selbst in ihren leicht übersteigernden Verfremdungseffekten von anderen Werken ihrer Zeit eingeholt und überholt wurde.
Natürlich kann man Starship Troopers trotzdem derart sehen. Doch dann wirkt er doch nur bei denjenigen Rezipienten, die ohnehin bereits entsprechende Meinungen pflegten. Der Film rennt also bei diesem Teil der Zuschauerschaft offene Türen ein. Gleichzeitig wird er aber niemals so explizit, dass er sich die Zielgruppe derjenigen, die solchen Stoff für besonders cool hält, verbaut. Was man auch in gewissem Maße als verlogen bezeichnen kann.
Insofern: hin- und hergerissen. Die positive Intention ist deutlich, wenn man sie denn sehen möchte. Ein paar wenige subtilere Details finden sich auch, wie beispielsweise die nicht explizit formulierte Erkenntnis, dass in dieser Welt anscheinend ausschließlich blonde, blauäugige Menschen Südamerika bevölkern. Doch solche Momente sind viel zu selten und gehen zwischen den abgerissenen Gliedmaßen und dem „verdienten“ Ende von Van Diens Konkurrenten (zum Fremdschämen!) ziemlich unter. Nein, das reine Zitat ist noch lange keine gelungene Satire.
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