Héctor (Karra Elejalde) beobachtet von seiner Terasse eine junge Frau (Bárbara Goenaga), die sich im Wald unvermittelt auszieht. Nachdem seine Frau (Candela Fernández) in die Stadt gefahren ist, macht er sich selbst in den Wald auf und findet die Beobachtete bewusstlos und nackt auf dem Boden. Bevor er sie näher untersuchen oder eventuell helfen kann, wird er von einem Maskierten angegriffen und in den Arm gestochen. Héctor flüchtet auf ein nahegelenes eingezäuntes Firmengelände, kann seinen Verfolger jedoch nicht abschütteln. Ein trotz Wochenende anwesender Wissenschaftler (Regisseur Nacho Vigalondo) dirigiert Héctor mit Sicherheitsversprechen in ein Gerät, das sich als Zeitmaschine herausstellt. Eine Stunde früher entsteigt er wieder und findet den gleichen Wissenschaftler (der ihn jedoch logischerweise noch nicht kennt) vor. Dieser erfasst die Situation und warnt Héctor, sich unauffällig zu verhalten und im Gebäude zu bleiben, bis die Zeitanomalie (zwei Héctors gleichzeitig in der Welt) sich selbst wieder einrenke. Stattdessen macht Héctor sich jedoch mit dem Wagen auf den Weg, trifft auf sich selbst und bekommt eine ganz neue Perspektive auf die Vorgänge, die für ihn bereits in der Vergangenheit liegen.
Ein Film ohne nennenswertes Budget (außer der Laborkulisse wurde komplett im Wald gedreht), in dem neben dem Regisseur selbst nur vier weitere Personen auftauchen, der keinerlei Trickeffekte bietet… und trotzdem ist etwas beinahe schmerzhaft Gutes dabei herausgekommen. Was – neben den guten schauspielerischen Leistungen – an dem interessanten Thema, das in einem bis aufs Letzte durchdachte Drehbuch ausgearbeitet wird, liegt.
Die ganze Latte typischer Zeitreiselogik und -probleme wird aufgefahren, allerdings immer konsistent innerhalb des gewählten theoretischen Modells. So baut der Film eine deterministische, zirkuläre Logik auf, aus der es kein Entkommen gibt. Alles ist schließlich voneinander abhängig, muss scheinbar einfach so geschehen, wie „zuerst“ gesehen. Mit den zwei Héctors ist deshalb natürlich auch nicht Schluss; ein dritter kommt ins Spiel, so dass verschiedene Inkarnationen mit verschiedenen Wissensständen ausgestattet im gleichen Moment verschiedene Ziele verfolgen. Und trotz scheinbaren Wissensvorsprungs jeweils letztlich hilflos sind, scheinbar schlimme bevorstehende Geschehnisse zu verhindern.
Oder auch nicht, denn einen kleinen, aber entscheidenden Interpretationsspielraum lässt das Ende den Zuschauern: Hat Héctor den Kreislauf schließlich doch durchbrochen und den Verlauf der Dinge mit Durchführung einer äquivalenten Ersatzhandlung geändert oder hat er in einer früheren Szene doch nur etwas Beobachtetes falsch interpretiert und diesen Irrtum später erkannt? Eine Diskussion, die man nach Ende des Films noch lange gepflegt führen kann.
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