Implizites Erzählen ist doch etwas Schönes. So spart sich Slipstream die sonst übliche einführende Texttafel oder expositorisches Geschwalle, in dem eine Figur einer anderen etwas erzählt, was diese schon längst über die Welt wissen müsste (also: nur für den Zuschauer). Kein Problem, denn man versteht im Verlauf trotzdem sehr organisch, um welche Art von Zukunftsvision es sich hier handelt: Abenteurer und Kopfgeldjäger reisen mit ihren Segelfliegern von einer versprengten Siedlung zur nächsten und nutzen dabei den durch irgendeine Naturkatastrophe entstandenen permanent stürmischen Wind.
Vor diesem Hintergrund entspinnt sich die biblische Geschichte um Jesus, hier genannt Byron (Bob Peck), seines Zeichens Androide, der angeblich einen Menschen ermordet haben soll. Auf das Kopfgeld sind sowohl das drahtige Team Tasker (Milchgesicht Mark Hamill versucht sich als Tough Guy)/Belitski (Kitty Aldridge), als auch Matt Owens (Bill Paxton mit schlimmer Matte) scharf. Sie versuchen sich den Gefangenen gegenseitig streitig zu machen und den Behörden zu übergeben. Wobei sie auf ihrer Reise eine Menge über sich selbst lernen. Oder so ähnlich.
Denn eigentlich geht es dem zerfahren inszenierten und geschnittenen Film wohl darum, schlaglichtartig mehrere Überlebensstrategien der übrigen Weltbevölkerung zu zeigen, nur um sie dann allesamt scheitern zu lassen. Ob es die drakonischen offiziellen Machthaber sind, deren kurzer Arm praktisch nirgendwo hinreicht, oder die Nostalgiker, die die neuen Zustände einfach auszusperren versuchen (aus den Augen, aus dem Sinn). Dazu kommt die Frage der möglichen Menschwerdung des Anroiden. Immer wieder wird wiederholt, er habe einen Menschen umgebracht. Tatsächlich wirkt er jedoch harmlos wie eine Fliege, zeigt sich als mildtätiger Wunderheiler, holt aus allen anderen Menschen das beste heraus, spricht gebildet und berichtet schlaglichtartig aus einer nicht gewalttätigen Vergangenheit mit seinem „Meister“.
Da steckt also irgendwo eine brauchbare Geschichte drin, wenn auch hier und da symbolisch weit überfrachtet. Die vorgeblichen Hauptfiguren, Paxton, Hamill und Aldridge, sind dagegen absolut flach, dienen als reine Katalysatoren. Und nicht zu vergessen leidet die Erzählung an fehlendem Budget, seltsamer Inszenierung und fahrigem Schnitt. Rein subjektiv kommen Kotzkrämpfe durch diese Erlöserthematik hinzu.
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